Kapitel 6
Wälzlager nach DIN ISO 281

    6.1   Berechnungsmodul starten
    6.2   Allgemeine Eingaben
    6.3   Auswahl von Lagerhersteller und Lagerart
    6.4   Angabe der Lagerbelastung
    6.5   Nominelle Lebensdauertheorie
    6.6   Erweiterte Lebensdauertheorie
    6.7   Lagerauswahl
    6.8   Meldungsfenster
    6.9   Kurzhilfe
    6.10   Ergebnisse
    6.11   Diagramme
    6.12   Dokumentation: Protokoll
    6.13   Berechnung speichern
    6.14   Button „Vorwärts“und „Zurück“
    6.15   Einstellungen
    6.16   Berechnungsbeispiele: Wälzlager nach DIN ISO 281

6.1 Berechnungsmodul starten

Melden Sie sich auf der Startseite www.eAssistant.eu mit Ihrem Benutzernamen und Ihrem Passwort an. Öffnen Sie das Berechnungsmodul aus dem Listenfenster „Berechnungstyp“ im Project Manager.

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Abbildung 6.1: Allgemeiner Überblick

Hinweis: Die Ergebnisse werden bereits während jeder Eingabe berechnet und immer aktuell im Ergebnisfeld angezeigt. Es wird nach jeder abgeschlossenen Eingabe neu durchgerechnet. Dadurch werden jegliche Veränderungen der Eingabewerte auf die Ergebnisse schnell sichtbar. Grundsätzlich können Sie jede Eingabe mit der Enter-Taste oder mit einem Klick in ein neues Eingabefeld abschließen. Alternativ können Sie mit der Tab-Taste durch die Eingabemaske springen oder nach jeder Eingabe auf den Button „Berechnen“ klicken. Auch hierbei werden die Eingabewerte entsprechend übernommen und die Ergebnisse sofort in der Übersicht angezeigt.

6.2 Allgemeine Eingaben

6.2.1 Anzahl der Lager

Das Berechnungsmodul bietet Ihnen die Möglichkeit, eine beliebige Anzahl von Lagern zu definieren.

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Abbildung 6.2: Allgemeine Angaben

In der Listbox „aktuelle Ansicht“ können Sie zwischen den einzelnen Lagern auswählen.

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Abbildung 6.3: Anzahl der Lager

6.2.2 Kommentar hinzufügen

Zu dem jeweils aktuellen Lager können Sie eine Beschreibung oder einen Kommentar hinzufügen.

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Abbildung 6.4: Beschreibung des jeweiligen Lagers

6.2.3 Lager entfernen

Möchten Sie Lager, die Sie bereits erstellt haben, wieder löschen, so geben Sie Ihre neue Anzahl der zu berechnenden Lager ein und bestätigen Sie Ihre Eingabe mit „ENTER“.

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Abbildung 6.5: Anzahl der Lager verringern

Wählen Sie jetzt das Lager aus, welches Sie löschen möchten und bestätigen Sie mit den Button „Die ausgewählten Lager löschen!“

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Abbildung 6.6: Lager entfernen

Hinweis: Möchten Sie mehrere Lager gleichzeitig löschen, markieren Sie die Lager, die gelöscht werden sollen. Klicken Sie anschließend auf den Button „Die ausgewählten Lager löschen!“.

6.3 Auswahl von Lagerhersteller und Lagerart

6.3.1 Lagerhersteller

In der umfangreichen Datenbank stehen Ihnen fast 20.000 Lager verschiedenster Hersteller zur Verfügung. Der entsprechende Hersteller lässt sich einfach aus einer Listbox auswählen.

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Abbildung 6.7: Lagerhersteller

Zur Auswahl stehen die folgenden Hersteller:

6.3.2 Update für Lager

Da der Hersteller SKF neue Katalogwerte veröffentlicht hat, werden Sie in der Listbox auch die Einträge „SKF 2003“ und „SKF 2007“ finden. Da bedeutet, Ihnen stehen nun die SKF-Lagerdaten in aktualisierter Form zur Verfügung. Trotzdem gehen Ihnen keine Daten verloren. Alle Daten Ihrer alten Berechnung bleiben erhalten.

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Abbildung 6.8: SKF 2003 und 2007

Haben Sie eine Berechnung mit Lagerdaten von 2003 durchgeführt und öffnen Sie diese, so erscheint neben der Listbox „aktuelle Ansicht“ ein Update-Button. Dieser Update-Button gibt Ihnen den Hinweis, dass aktualisierte Katalogwerte des Herstellers genutzt werden können.

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Abbildung 6.9: Button „Update“

Klicken Sie auf diesen Button, öffnet sich ein neues Fenster.

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Abbildung 6.10: Update der Lager

Klicken Sie auf den Button „Update“, so wird der Eintrag „SKF (2003)“ automatisch auf „SKF (2007)“ gesetzt. Der Update-Button wird anschließend ausgeblendet. Sie können auch sofort in der Listbox von „SKF 2003“ auf „SKF 2007“ umschalten. Der Update-Button wird dann wieder ausgeblendet.

Wenn Sie das Lager-Update durchführen, dann müssen Sie beachten, dass sich auch Ihre Ergebnisse ändern. Für SKF 2003 erfolgt die Berechnung der Ermüdungsgrenzbelastung C
 u  gemäß DIN ISO 281. Sie erhalten diesen Hinweis auch im Meldungsfenster. Für SKF 2007 werden die Werte für die Ermüdungsgrenzbelastung direkt aus dem Katalog übernommen. Dadurch treten Abweichungen bei der nominellen sowie bei der erweiterten Lebensdauer auf. Parallel zu den neuen Daten können Sie die Altdaten jederzeit über die Herstellerauswahl aufrufen. Wählen Sie „SKF 2003“ aus der entsprechenden Listbox und Ihre Berechnung mit den Altdaten wird wieder angezeigt.

6.3.3 Ermüdungsgrenzbelastung

Die für die Ermüdung maßgebende Spannung in der Laufbahn ist hauptsächlich von der inneren Lastverteilung im Lager abhängig. Zur einfacheren Berechnung wurde die Ermüdungsgrenzbelastung C
 u  eingeführt. Die Werte für C
u werden vom Lagerhersteller angegeben. Für den Fall, dass diese Werte fehlen, werden die in DIN ISO 281 angegebenen Gleichungen verwendet. Diese Gleichungen gelten für Lager der Größe D<150mm
pw .

Rollenlager:

       1                   1
Cur ≈ 8.2-× C0r  und  Cua ≈ 8.2-× C0a

Kugellager:

      1                   1
Cur ≈ 27 × C0r und  Cua ≈ 27 × C0a

Die Ermüdungsgrenzbelastung können Sie bei eigener Eingabe von Lagerdaten selbst vorgeben. Öffnen Sie die Lagerauswahl und aktivieren Sie „Eigene Eingabe“, anschließend „Cu  angeben“. Tragen Sie Ihren Wert in das Eingabefeld ein. Geben Sie keine Ermüdungsgrenzbelastung vor oder ist der Wert nicht in der jeweiligen Lagerdatenbank enthalten, so erfolgt die Berechnung der Ermüdungsgrenzbelastung wieder nach DIN ISO 281.

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Abbildung 6.11: Eigene Eingabe von Cu  in der Lagerauswahl

6.3.4 Lagerart

Wälzlager sind einbaufertige Maschinenelemente. Sie bestehen im Allgemeinen aus zwei Rollbahnringen zwischen denen die Wälzkörper in den Rollbahnen abrollen und einem Käfig, der die Wälzkörper auf Abstand hält, so dass sich die Körper nicht berühren. Bei Radiallagern nennt man die Rollbahnringe Außen- oder Innenringe. Der Außenring gibt dabei dem Wälzlager die Führung im Gehäuse und der Innenring die Führung auf der Welle. Bei den Axiallagern erfüllen Gehäuse- und Wellenscheibe die gleiche Funktion wie der Außen- und Innenring bei Radiallagern. Je nach Wälzlagerbauart werden als Rollkörper Kugeln oder Rollen vewendet. Wegen ihrer kleinen Kontaktfläche verursachen Kugeln große Hertzsche Pressungen. Bei Rollen sind diese hingegen geringer. Aus diesem Grund werden Rollen bei solchen Lagern eingesetzt, die große Kräfte aufzunehmen haben.

Die Wälzlagerbauarten werden nach der Hauptbelastungsrichtung und nach der Form der eingebauten Rollkörper differenziert. Bei der Hauptbelastungsrichtung trennt man zwischen Radial- und Axiallagern, bei der Form der Rollkörper zwischen Kugel- und Rollagern. Weiterhin wird nach der Art, wie die Wälzlager eine Welle führen unterschieden, zum Beispiel, ob sie axiale Verschiebungen ermöglichen, ob sie die Welle in einer oder in beiden axialen Richtungen führen. Eine Übersicht über die Wälzlagerbauarten erhalten Sie in der unteren Abbildung.

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Abbildung 6.12: Einteilung der Wälzlager

Die folgenden Wälzlagerbauformen stehen Ihnen für die Berechnung zur Verfügung:

Hinweis: Zu jeder einzelnen Wälzlagerbauform erhalten Sie jeweils eine graphische Darstellung.

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Abbildung 6.13: Darstellung eines einreihigen Radialrillenkugellagers

6.4 Angabe der Lagerbelastung

Hier können Sie die Radialkraft, die Axialkraft und die Drehzahl definieren.

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Abbildung 6.14: Radialkraft, Axialkraft, Drehzahl

Einheitenumschaltung

Das Berechnungsmodul bietet Ihnen die Möglichkeit, die Einheiten umzuschalten. Klicken Sie mit der rechten Maustaste in ein Eingabefeld. Es öffnet sich ein Kontextmenü und alle Einheiten werden Ihnen angezeigt. Die beiden Pfeile kennzeichnen die aktuelle Einstellung. Wählen Sie nun die gewünschte Einheit aus. Der aktuelle Feldwert wird dabei automatisch in die entsprechende Einheit umgerechnet.

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Abbildung 6.15: Einheitenumschaltung

6.4.1 Berechnung mit Lastkollektiven

Die Berechnung mit Lastkollektiven ist hier ebenfalls möglich. Hierfür müssen Sie die Option „Lastkollektiv verwenden“ aktivieren.

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Abbildung 6.16: Lastkollektiv verwenden

Ein neues Fenster öffnet sich

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Abbildung 6.17: Lastkollektiveingabe

Sie können eine beliebige Anzahl von Lastfällen definieren.

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Abbildung 6.18: Anzahl der Lastfälle

Für jeden Lastfall ist die Vorgabe von Zeitanteil, Radial- und Axialkraft, Temperatur und Sauberkeit möglich. Über eine Listbox steht Ihnen der jeweilige Grad der Verunreinigung zur Verfügung.

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Abbildung 6.19: Grad der Verunreinigung

Man unterscheidet dabei zwischen:

Lastkollektive können unabhängig von der zugrundeliegenden Lagerberechnung gespeichert und geladen werden. Dazu nutzen Sie jeweils die beiden Buttons „Öffnen“ und „Speichern“.

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Abbildung 6.20: Lastkollektive öffnen und speichern

Hinweis: Mit der Definition der einzelnen Lastfälle werden bereits die Eingaben für die erweiterte Lebensdauer festgelegt.

6.4.2 Verunreinigungsbeiwert

Ist laut DIN ISO 281 ein Schmierstoff mit Partikeln verunreinigt, so können beim Überrollen dieser Partikel bleibende Eindrückungen in den Laufbahnen entstehen. An diesen Eindrückungen treten lokale Spannungserhöhungen auf, durch die die Lebensdauer des Wälzlagers verringert wird. Der Verunreingungsbeiwert e
c  beschreibt die Spannungsüberhöhung durch Verunreinigung im Lager.




Verunreinigungsbeiwert ec  nach DIN ISO 2811



Grad der Verunreinigung

Verunreinigungsbeiwert ec


Dpw < 100mm Dpw ≥ 100mm



Extreme Sauberkeit:

1 1

Partikelgröße in der Größenordnung der Schmierfilmhöhe, Laborbedingungen




Hohe Sauberkeit:

0.8 bis 0.6 0,9 bis 0,8

Feinstfilterung der Ölzufuhr, typische Bedingungen bei einem gefetteten lebensdauergeschmierten Lager mit Dichtscheiben




Normale Sauberkeit:

0.6 bis 0.5 0.8 bis 0.6

Öl durch Feinfilter gefiltert; typische Bedingungen bei einem gefetteten lebensdauergeschmierten Lager mit Deckscheiben




Leichte Verunreinigungen:

0.5 bis 0.3 0.6 bis 0.4

Leichte Verunreinigung im Schmierstoff




Mäßige Verunreinigungen:

0.3 bis 0.1 0.4 bis 0.2

Typische Bedingungen bei Lagern ohne fest eingebaute Abdichtung, grobe Filterung, Verschleißpartikel und Fremdpartikel aus der Umgebung




Starke Verunreinigungen:

0.1 bis 0 0.1 bis 0

Lagerumgebung stark verunreinigt und Lageranordnung nicht angemessen abgedichtet




Sehr starke Verunreinigungen

0 0



1 Tabelle aus: DIN ISO 281 Wälzlager - Dynamische Tragzahlen und nominelle Lebensdauer (ISO 281: 2007), 2010, S. 33, Tabelle 13



Die in der Tabelle angegebenen Werte gelten für Verunreinigungen durch feste Partikel, andere Verunreinigungen, wie zum Beispiel Verunreinigungen durch Wasser oder Flüssigkeiten, werden nicht berücksichtigt.

6.5 Nominelle Lebensdauertheorie

Als wesentliche Einflussgrößen für die Lebensdauer von Wälzlagern gelten:

Heute wendet man die in DIN ISO 281 definierte Methode zur Ermittlung der nominellen Lebensdauer L10 an. Dies ist die Lebensdauer in Millionen Umdrehungen, die mindestens 90% einer größeren Anzahl gleicher Lager erreichen oder überschreiten, bevor erste Anzeichen einer Werkstoffermüdung auftreten.



Erfahrungswerte für erforderliche Lebensdauer2


Kraftfahrzeug (Volllast)

Personenwagen

900 bis 1.600 Stunden

Lastwagen und Omnibusse

1.700 bis 9.000 Stunden


Schienenfahrzeuge

Achslager Förderwagen

10.000 bis 34.000 Stunden

Straßenbahnwagen

30.000 bis 50.000 Stunden

Reisezugwagen

20.000 bis 34.000 Stunden

Lokomotiven

30.000 bis 100.000 Stunden

Getriebe von Schienenfahrzeugen

15.000 bis 70.000 Stunden


Landmaschinen

2.000 bis 5.000 Stunden

Baumaschinen

1.000 bis 5.000 Stunden

Elektromotoren für Haushaltsgeräte

1.500 bis 4.000 Stunden

Serienmotoren

20.000 bis 40.000 Stunden

Großmotoren

50.000 bis 100.000 Stunden

Werkzeugmaschinen

15.000 bis 80.000 Stunden

Getriebe für allg. Maschinenbau

4.000 bis 20.000 Stunden

Großgetriebe

20.000 bis 80.000 Stunden

Ventilatoren, Gebläse

12.000 bis 80.000 Stunden

Zahnradpumpen

500 bis 8.000 Stunden

Brecher, Mühlen, Siebe

12.000 bis 50.000 Stunden

Papier- und Druckmaschinen

50.000 bis 200.000 Stunden

Textilmaschinen

10.000 bis 50.000 Stunden


2 Tabelle aus: Taschenbuch für den Maschinenbau/Dubbel, 1997, S. G173, Anh. G4 Tabelle 2


6.6 Erweiterte Lebensdauertheorie

Oft ist es schon ausreichend, die nominelle Lebensdauer L10  als Kriterium zu betrachten. Dies ist die mit 90% Zuverlässigkeit erreichbare Lebensdauer. Doch für einige Anwendungsfälle kann es sehr aufschlussreich sein, die Lebensdauer für eine höhere Zuverlässigkeit zu berechnen und den Einfluss der Lagerqualität und der Betriebsbedingungen zu berücksichtigen. Mit der erweiterten Lebensdauer können diese Kriterien genauer untersucht werden.

Standardmäßig ist die erweiterte Lebensdauer im Berechnungsmodul aktiviert. Haben Sie keine Lastkollektive definiert, dann können Sie hier Ihre individuellen Vorgaben für die Erlebniswahrscheinlichkeit, die Betriebstemperatur sowie für die Sauberkeit eingeben. Bei dem Grad der Verunreinigung haben Sie die Möglichkeit, Ihren eigenen Verunreinigungsbeiwert einzugeben. Klicken Sie dazu in der Listbox „Benutzerdefiniert“ an.

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Abbildung 6.21: Erweiterte Lebensdauertheorie

Der berechnete Wert für die erweiterte Lebensdauer wird Ihnen sofort in dem Ergebnisfeld des Moduls angezeigt.

6.6.1 Schmierstoffdatenbank

Die Schmierung soll eine unmittelbare Berührung zwischen den Wälzkörpern, den Lagerringen und dem Käfig verhindern. Zudem soll die Oberfläche durch die Schmierung vor Korrosion und Verschleiß geschützt werden. Für die Berechnung der erweiterten Lebensdauer können Sie hier die verschiedenen Öle und Fette aus der umfangreichen Schmierstoffdatenbank auswählen oder auch selbst eingeben. Die Schmierung beeinflusst erheblich die Gebrauchsdauer der Lager. Wälzlager können mit Schmierfett, Öl oder Festschmierstoff geschmiert werden. Festschmierstoffe werden nur in Sonderfällen verwendet. Die Art der Schmierung und des Schmiermittels richtet sich nach der Drehzahl und der Betriebstemperatur des Lagers. Die Wahl des Schmierverfahrens hängt von den Betriebsbedingungen und den Umgebungseinflüssen ab.

Die meisten Wälzlager werden mit Schmierfett geschmiert. Die Schmierfette setzen sich aus dem Grundöl und dem Verdicker zusammen. Dabei besitzt das Grundöl den größeren Anteil als der Verdicker. Als Grundöl wird Mineralöl oder Syntheseöl eingesetzt. Der Verdicker und die Zusätze im Fett unterstützen die Schmierung, so dass keine Lebensdauerminderung zu erwarten ist. Zur Schmierung hochbelasteter Wälzlager verwendet man Calcium-, Aluminium-, Natrium- und Lithiumseifenfette mit. Schmierfette enthalten zusätzliche Wirkstoffe, Additive genannt, welche die chemischen und physikalischen Fetteigenschaften noch verbessern sollen. Schmierfett muss in bestimmten Zeitabständen erneuert werden. Die Schmierfrist hängt von der Fettsorte, der Konstruktion der Lagerung sowie von betrieblichen Größen und Einflüssen ab. Die Fettschmierung benötigt eine geringe Wartung und schützt hinreichend gegen Verschmutzung.

Die Fettschmierung wird bei 90% aller Wälzlagerungen eingesetzt. Die Vorteile einer Fettschmierung sind zum Beispiel:

Ölschmierung wird angewendet, wenn zum Beispiel benachbarte Bauteile bereits eine Ölschmierung erfordern oder wennn das Öl zur Kühlung dienen soll. Wälzlager werden auch ölgeschmiert, wenn hohe Drehzahlen bzw. mittlere Drehzahlen bei höheren Belastungen keine Fettschmierung mehr zulassen. Die Auswahl der Ölsorte richtet sich nach den Erfordernissen der Bauteile. Zur Schmierung von Wälzlagern eignen sich Mineralöle und Syntheseöle, wobei die Schmieröle auf Mineralölbasis am häufigsten eingesetzt werden. Die erreichbare Lebendauer und die Sicherheit gegen Verschleiß sind um so höher, je besser die Kontaktflächen durch einen Schmierfilm getrennt sind. Da die Schmierfilmdicke mit der Viskosität zunimmt, sollte nach Möglichkeit ein Öl mit hoher Betriebsviskosität gewählt werden.

Bei der technischen Anwendung der Schmierstoffe spielen Viskosität sowie die Abhängigkeit der Dichte und der Viskosität vom Druck und Temperatur eine Rolle. Die Viskosität ist die grundlegende physikalische Eigenschaft der Schmieröle. Dünnflüssige Öle haben eine geringe, zähflüssige Öle dagegen eine hohe Viskosität. Bei Fetten sind neben der Grundölviskosität auch Verdicker- und Wirkstoffzusätze entscheidend. Die Dichte der meisten Schmieröle liegt zwischen 0.86 und 0.93 kg∕dm3  . Die Viskosität nimmt mit steigender Temperatur ab und mit fallender Temperatur zu. Bei jedem Viskositätswert muss daher die Temperatur, auf die er sich bezieht, mit angegeben werden. Im Handel wird die Viskosität der Öle für eine Bezugstemperatur von 40∘ C angegeben. Für dickflüssige Öle wird die Bezugstemperatur von 100∘ C angegeben.

In der Datenbank stehen Ihnen über 150 Produkte der folgenden Firmen zur Auswahl:

Wählen Sie einen Schmierstoff direkt aus der Listbox aus.

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Abbildung 6.22: Schmierstoffe aus der Listbox

Wählen Sie einen Schmierstoff direkt aus der Listbox aus oder klicken Sie auf den Button „Schmierstoff“.

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Abbildung 6.23: Button „Schmierstoff“

Sie gelangen direkt in die Schmierstoffdatenbank. Hier erhalten Sie detaillierte Informationen zu den einzelnen Schmierstoffen.

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Abbildung 6.24: Schmierstoffdatenbank

Mit den Pfeiltasten „nach oben oder nach unten“ Ihrer Tastatur können Sie die Schmierstoffe in der Datenbank durchsuchen. Dies bietet Ihnen die Möglichkeit, die unterschiedlichen Schmierstoffwerte miteinander zu vergleichen.

6.6.2 Eigenen Schmierstoff definieren

Befindet sich Ihr gewünschter Schmierstoff nicht in der Liste, so klicken Sie in der Listbox auf „Benutzerdefiniert“. Hier können Sie anschließend Ihre individuellen Eingaben definieren sowie einen Kommentar hinzufügen. Um diese Eingaben zu bestätigen, klicken Sie auf den Button „OK“. Klicken Sie jetzt wieder auf den Button „Schmierstoff“, dann öffnen sich Ihre benutzerdefinierten Eingaben. Wählen Sie allerdings im Modul einen anderen Schmierstoff aus der Listbox aus, gehen Ihre definierten Angaben verloren. Diese müssen Sie anschließend erneut eingeben.

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Abbildung 6.25: Eigenen Schmierstoff definieren

6.7 Lagerauswahl

Haben Sie den gewünschten Hersteller und den Lagertyp ausgewählt, so können Sie das Lager aus einer Liste auswählen oder auch bequem über die Lagersuche identifizieren. Dies erfolgt über den Button „Lagerauswahl“.

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Abbildung 6.26: Lagerauswahl

6.7.1 Lagerdatenbank

Klicken Sie auf den Button „Lagerauswahl“, dann öffnet sich die Lagerdatenbank.

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Abbildung 6.27: Lagerdatenbank

Für die Lagersuche können die folgenden Parameter für einen bestimmten Bereich vorgegeben werden:

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Abbildung 6.28: Verschiedene Parameter

Mit Hilfe der Tab-Taste können Sie von einem Feld in das nächste Feld springen. Die Eingaben werden automatisch übernommen. Sie können Ihre eigenen Daten in alle Felder eingeben, um so mehr wird anschließend die Lagersuche eingegrenzt und Sie können sich zwischen wenigen Lagern entscheiden. Haben Sie bereits Werte in die Eingabefelder eingeben, möchten jetzt jedoch wieder einen beliebigen Lagerinnendurchmesser oder Lageraußendurchmesser haben, dann löschen Sie Ihren eigenen Wert und klicken Sie in ein anderes beliebiges Feld oder drücken Sie die Tab-Taste“. Dann wird in dem entsprechenden Eingabefeld wieder die Option „beliebig“ eingesetzt. Die Anzahl der Lager wird sich dadurch wieder erhöhen. Haben Sie Ihre entsprechenden Daten eingegeben, dann klicken Sie auf den Button „Suchen“.

Bei der Anzeige der gefundenen Lager können Sie die Liste umsortieren, indem Sie auf die jeweilige Spaltenüberschrift klicken. Sollen die Lager in umgekehrter Reihenfolge sortiert werden, klicken Sie erneut auf die Spaltenüberschrift.

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Abbildung 6.29: Gefundene Lager

Zu jedem ausgewählten Lager erhalten Sie eine Detailanzeige mit weiteren Informationen.

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Abbildung 6.30: Lagerdetails

6.7.2 Eigenes Lager definieren

Neben der Auswahl von Lagern aus der Wälzlagerdatenbank können Sie auch Lager selbst eingeben und berechnen. Aktivieren Sie dazu die Option „Eigene Eingabe“, anschließend haben Sie die Möglichkeit, Ihre eigenen Daten in die vorgesehenden Felder einzutragen.

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Abbildung 6.31: Eigene Eingabe aktivieren

6.8 Meldungsfenster

Das Berechnungsmodul enthält ein Meldungsfenster, in denen Informationen, Hinweise oder Warnungen aufgelistet werden. Der eAssistant erkennt bereits während der Dateneingabe auftretende Fehler und zeigt Ihnen sogleich Lösungsvorschläge im Meldungsfenster an. Wenn Sie die verschiedenen Hinweise und Warnungen beachten und befolgen, lassen sich schnell Fehler in Ihrer Berechnung beheben.

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Abbildung 6.32: Meldungsfenster

6.9 Kurzhilfe

Bewegen Sie den Mauszeiger über ein Eingabefeld oder über einen Button, so erhalten Sie zusätzliche Informationen, die Ihnen in der Kurzhilfe angezeigt werden.

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Abbildung 6.33: Kurzhilfe

6.10 Ergebnisse

Die Ergebnisse werden bereits während jeder Eingabe berechnet und immer aktuell im Ergebnisfeld angezeigt. Es wird nach jeder abgeschlossenen Eingabe neu durchgerechnet. Dadurch werden jegliche Veränderungen der Eingabewerte auf die Ergebnisse schnell sichtbar. Grundsätzlich können Sie jede Eingabe mit der Enter-Taste oder mit einem Klick in ein neues Eingabefeld abschließen. Alternativ können Sie mit der Tab-Taste durch die Eingabemaske springen oder nach jeder Eingabe auf den Button „Berechnen“ klicken. Auch hierbei werden die Werte entsprechend übernommen und die Ergebnisse sofort in der Übersicht angezeigt.

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Abbildung 6.34: Ergebnisse der Berechnung

6.11 Diagramme

Zur weiteren Veranschaulichung stehen Ihnen verschiedene Diagrammdarstellungen der Lebensdauer zur Auswahl:

Über eine Listbox können Sie sich entscheiden, welches Diagramm Ihnen angezeigt werden soll.

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Abbildung 6.35: Auswahl der Diagramme

Wählen Sie in der Listbox das entsprechende Diagramm aus und klicken Sie anschließend auf den Button „Diagramm“.

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Abbildung 6.36: Button „Diagramm“

Das entsprechende Diagramm mit den Werten für die nominelle und für die erweiterte Lebensdauer wird Ihnen sofort angezeigt.

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Abbildung 6.37: Diagramm

6.12 Dokumentation: Protokoll

Nach Abschluss Ihrer Berechnung kann ein Protokoll erzeugt werden. Klicken Sie dazu auf den Button „Protokoll“.

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Abbildung 6.38: Button „Protokoll“

Das Protokoll enthält ein Inhaltsverzeichnis. Hierüber lassen sich die gewünschten Ergebnisse schnell aufrufen. Es werden Ihnen alle Eingaben sowie Ergebnisse aufgeführt. Das Protokoll steht Ihnen im HTML- und im PDF-Format zur Verfügung. Sie können das erzeugte Protokoll zum Beispiel im HTML-Format abspeichern, um es später in einem Web-Browser wieder oder im Word für Windows zu öffnen.

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Abbildung 6.39: Berechnungsprotokoll

Das Berechnungsprotokoll lässt sich drucken oder speichern:

6.13 Berechnung speichern

Nach der Durchführung Ihrer Berechnung können Sie diese speichern. Sie haben dabei die Möglichkeit, entweder auf dem eAsisstant-Server oder auf Ihrem Rechner zu speichern. Klicken Sie auf den Button „Speichern“ in der obersten Zeile des Berechnungsmoduls.

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Abbildung 6.40: Button „Speichern“

Um die Berechnung lokal auf Ihrem Rechner zu speichern, müssen Sie die Option „Lokales Speichern von Dateien ermöglichen“ im Project Manager sowie die Option „lokal“ im Berechnungsmodul aktivieren.

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Abbildung 6.41: Windows-Dialog zum Speichern

Haben Sie diese Option nicht aktiviert, so öffnet sich ein neues Fenster und Sie können Ihre Berechnung auf dem eAssistant-Server speichern. Geben Sie unter „Dateiname“ den Namen Ihrer Berechnung ein und klicken Sie auf den Button „Speichern“. Klicken Sie anschließend im Project Manager auf den Button „Aktualisieren“, Ihre gespeicherte Berechnung wird in dem Listenfenster „Dateien“ angezeigt.

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Abbildung 6.42: Berechnung speichern

6.14 Button „Vorwärts“ und „Zurück“

Mit dem Button „Zurück“ können Sie vorhergegangene Eingaben zurücksetzen. Wenn Sie eine rückgängiggemachte Eingabe wiederherstellen möchten, dann klicken Sie auf den Button „Vorwärts“.

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Abbildung 6.43: Button „Vorwärts“ und „Zurück“

6.15 Einstellungen

Sie können bereits vorher festlegen, welche Diagramme im Protokoll angezeigt werden sollen. Klicken Sie dazu auf den Button „Einstellungen“ in der obersten Zeile des Berechnungsmoduls.

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Abbildung 6.44: Button „Einstellungen“

Ein neues Fenster öffnet sich. Jetzt können Sie festlegen, welche Diagramme später in das Protokoll integriert werden sollen.

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Abbildung 6.45: Einstellungen

6.16 Berechnungsbeispiele: Wälzlager nach DIN ISO 281

6.16.1 Berechnungsmodul starten

Melden Sie sich auf der Startseite www.eAssistant.eu mit Ihrem Benutzernamen und Ihrem Passwort an. Öffnen Sie das Berechnungsmodul aus dem Listenfenster „Berechnungstyp“ im Project Manager.

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Abbildung 6.46: Berechnungsmodul

6.16.2 Erstes Berechnungsbeispiel

Lagerung der Seilrolle einer Hakenflasche

Der Seilumschlingungswinkel beträgt bei Rollen von Hakenflaschen 180. Auf die Lagerung wirkt daher der doppelte Seilzug. Die Axialkräfte und das von ihnen herrührende Moment sind klein. Sie müssen erst bei einem Schrägzug von 5 bei der Berechnung der Lebensdauer berücksichtigt werden. Die Stützbasis zur Aufnahme des Moments erhält man durch zwei Rollkörperreihen in einem Lager oder durch zwei Lager nebeneinander. In dem folgenden Beispiel soll nun die nominelle sowie die erweiterte Lebensdauer eines Lagers berechnet werden.

Dieses Berechnungsbeispiel haben wir entnommen aus: J. Brändlein: Die Wälzlagerpraxis: Handbuch zur Berechnung und Gestaltung von Wälzlagern (1995, S. 466-470), Abbildung: J. Brändlein: Die Wälzlagerpraxis, S. 467.

Eingabedaten
Belastung pro Lager 65 kN

Lagerart einreihiges Kegelrollenlager

Drehzahl n 30 min- 1

Eingebaute Lager abgedichtetes Kegelrollenlagerpaar (100 x 150 x 67)

For-Life Schmierung Schmierfett mit EP-Additiven

Seilenrollenlagerung einer Hakenflasche mit abgedichtetem Kegelrollenlagerpaar:

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Abbildung 6.47: Seilrollenlagerung

6.16.3 Durchführung der Berechnung

Bestimmen Sie die Anzahl der Lager

In diesem Beispiel möchten wir von dem Kegelrollenlagerpaar ein Lager berechnen. Da standardmäßig bereits ein Lager angezeigt wird, brauchen Sie die Anzahl der zu berechnenden Lager nicht verändern. In das vorgesehende Kommentarfeld können Sie Ihre eigene Beschreibung hinzufügen, z.B. Seilrollenlagerung.

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Abbildung 6.48: Zu berechnende Lager

Wählen Sie den Hersteller und die Lagerart

In der Datenbank stehen Ihnen fast 20.000 Lager verschiedener Hersteller zur Verfügung. Wählen Sie für unser Beispiel den Hersteller „SKF“ aus. Für die Lagerart wählen Sie das einreihige Kegelrollenlager aus der Listbox.

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Abbildung 6.49: Auswahl des Herstellers und der Lagerart

Angabe der Lagerbelastung

Geben Sie jetzt die Eingabedaten für die Lagerbelastung ein. Achten Sie darauf, dass die Eingabewerte in kN eingetragen werden. Die Einheit können Sie bequem mit der rechten Maustaste umschalten.

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Abbildung 6.50: Daten für die Lagerbelastung in kN

Lagerauswahl

Um in die Lagerdatenbank zu gelangen, klicken Sie auf den Button „Lagerauswahl“.

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Abbildung 6.51: Button „Lagerauswahl“

Im Augenblick befinden sich „578“ Lager in der Datenbank, die Ihnen zur Verfügung stehen. Sie haben allerdings die Möglichkeit, die Lagersuche einzuschränken, da Sie die Größen des Lagerinnen- und Lageraußendurchmesser vorgegeben haben. Um die Anzahl der passenden Lager zu reduzieren, geben Sie die Werte für den Lagerinnen- und Lageraußendurchmesser ein und klicken Sie auf den Button „Suchen“.

Lagerinnendurchmesser = 100 mm

Lageraußendurchmesser = 150 mm

Wählen Sie das Lager „32020 X/Q“ aus und klicken Sie auf den Button „OK“, um das gewählte Lager in die Hauptmaske zu übernehmen.

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Abbildung 6.52: Gefundene Lager

6.16.4 Ergebnisse

Nominelle Lebensdauer

Wenn Sie das Lager definieren, so wird die Berechnung sofort durchgeführt. Das heißt, es wird nach jeder abgeschlossenen Eingabe sofort neu durchgerechnet. Als Berechnungsergebnisse erhalten Sie zunächst die nominelle Lebensdauer sowie die statische Kennzahl.

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Abbildung 6.53: Ergebnis für die nominelle Lebensdauer

Als Ergebnis erhalten Sie die nominelle Lebensdauer L
 10  = 14.237,9 h

Bei Seilrollen strebt man im allgemeinen die Lebensdauer von 5.000 bis 20.000 h an. Die Lagerung ist somit ausreichend dimensioniert. Für dieses Beispiel werden Sie in dem Meldungsfenster einen Hinweis erhalten. In diesem Fall können Sie diese Meldung ignorieren. Das richtige Axialspiel und damit die notwendige Axialkraft für das Kegelrollenlagerpaar ergibt sich, wenn das Innenringpaar zusammengespannt wird.

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Abbildung 6.54: Meldungsfenster

Erweiterte Lebensdauer

Nachdem Sie das Ergebnis für die nominelle Lebendauer errechnet haben, betrachten Sie anschließend unter den vorliegenden Betriebsbedingungen (Schmierung, Sauberkeit) die erweiterte Lebensdauer Lnm  . Die Option „Erweiterte Lebensdauertheorie verwenden“ ist standardmäßig aktiviert.

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Abbildung 6.55: Erweiterte Lebensdauertheorie

Sie können jetzt Ihre Werte für die Erlebniswahrscheinlichkeit und die Sauberkeit angeben sowie einen Schmierstoff festlegen. Für den Schmierstoff wählen Sie das Klüber-Fett „Klübersynth BMQ 72-162 (094073)“. Wählen Sie den Schmierstoff jetzt direkt aus der Listbox aus. Benötigen Sie detaillierte Informationen zum Schmierstoff, dann klicken Sie auf den Button „Schmierstoff“.

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Abbildung 6.56: Auswahl des Schmierstoffes

In der Schmierstoffdatenbank können Sie sehen, dass das Fett wirksame EP-Additive enthält.

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Abbildung 6.57: Schmierstoffsuche

Als nächstes müssen Sie den Einfluss möglicher Verunreinigungen über den Sauberkeitsfaktor abschätzen. Für herstellerseits abgedichtete und gefettete Lager (For-Life-Schmierung) kann man eigentlich von „Größter Sauberkeit“ ausgehen. Doch da während der gesamten Betriebszeit ein gewisser Verschleiß an den Dichtungen auftreten könnte, der geringe Verunreinigungen in das Lager gelangen lässt, so wird in diesem Fall von „Leichten Verunreinigungen“ ausgegangen. Wählen Sie aus der Listbox „Leichte Verunreinigungen“ aus.

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Abbildung 6.58: Leichte Verunreinigungen

Sie bekommen sofort das Ergebnis für die erweiterte Lebensdauer angezeigt.

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Abbildung 6.59: Erweiterte Lebensdauer

Somit beträgt die erweiterte Lebensdauer L
 nm  = 8.911,8 h.

Die erweiterte Lebensdauer L
 nm  liegt hier also in der Größenordnung der nominellen Lebensdauer L
10 .

Hinweis: Bewegen Sie sich mit den Pfeiltasten Ihrer Tastatur in der Listbox für die Sauberkeit nach oben oder unten, bekommen Sie für die erweiterte Lebensdauer sofort das Ergebnis angezeigt und können so genau sehen, wie sich die erweiterte Lebensdauer durch die unterschiedlichen Sauberkeiten verändert. Auch in der Listbox der Schmierstoffe können Sie sich anhand der Pfeiltasten bewegen.

6.16.5 Dokumentation: Protokoll

Klicken Sie am Ende Ihrer Berechnung auf den Button „Protokoll“.

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Abbildung 6.60: Button „Protokoll“

Das Protokoll enthält ein Inhaltsverzeichnis. Hierüber lassen sich die gewünschten Ergebnisse schnell aufrufen. Es werden Ihnen alle Eingaben, Ergebnisse, graphische Darstellungen sowie Diagramme aufgeführt. Das Protokoll steht Ihnen im HTML- und im PDF-Format zur Verfügung. Sie können das erzeugte Protokoll zum Beispiel im HTML-Format abspeichern, um es später in einem Web-Browser wieder oder im Word für Windows zu öffnen.

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Abbildung 6.61: Berechnungsprotokoll

Das Berechnungsprotokoll lässt sich drucken oder speichern:

Diagramme

Klicken Sie auf den Diagramm-Button. In dem Diagramm werden Ihnen die nominelle sowie die erweiterte Lebensdauer angezeigt. Mit Hilfe der Maus können Sie die genauen Werte aus dem Diagramm abfragen. Klicken Sie auf den Button „Schließen“ und Sie gelangen zurück zur Hauptmaske und können sich zum Beispiel ein anderes Diagramm anzeigen lassen. Über den Button „Einstellungen“ legen Sie fest, welche Diagramme in Ihrem Protokoll dargestellt werden sollen.

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Abbildung 6.62: Button „Diagramm“

6.16.6 Berechnung speichern

Nach der Durchführung Ihrer Berechnung können Sie diese speichern. Sie haben dabei die Möglichkeit, entweder auf dem eAsisstant-Server oder lokal auf Ihrem Rechner zu speichern. Klicken Sie auf den Button „Speichern“ in der obersten Zeile des Berechnungsmoduls.

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Abbildung 6.63: Button „Speichern“

Nach der Durchführung Ihrer Berechnung können Sie diese speichern. Sie haben dabei die Möglichkeit, entweder auf dem eAsisstant-Server oder lokal auf Ihrem Rechner zu speichern. Klicken Sie auf den Button „Speichern“ in der obersten Zeile des Berechnungsmoduls.

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Abbildung 6.64: Windows-Dialog zum Speichern

Hinweis: Um die Option „Lokales Speichern“ zu aktivieren, darf kein Berechnungsmodul geöffnet sein.

Haben Sie diese Option nicht aktiviert, so öffnet sich ein neues Fenster und Sie können Ihre Berechnung auf dem eAssistant-Server speichern.

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Abbildung 6.65: Berechnung speichern

Geben Sie unter „Dateiname“ den Namen Ihrer Berechnung ein und klicken Sie auf den Button „Speichern“. Klicken Sie anschließend im Project Manager auf den Button „Aktualisieren“, Ihre gespeicherte Berechnung wird in dem Listenfenster „Dateien“ angezeigt.

6.16.7 Zweites Berechnungsbeispiel

Lagerung eines Ventilators

Bei Ventilatoren kann das Laufrad entweder mittig zwischen zwei Lagern oder fliegend zu den beiden Lagerstellen angeordnet werden. Bei kleinen und mittleren Ventilatoren ist die fliegende Lagerung des Laufrades üblich. Hierbei ist eine Abstützung der Lüfterwelle in zwei getrennten Stehlagergehäusen möglich.

Dieses Berechnungsbeispiel haben wir entnommen aus: J. Brändlein: Die Wälzlagerpraxis: Handbuch zur Berechnung und Gestaltung von Wälzlagern (1995, S. 516-520), Abbildungen: J. Brändlein: Die Wälzlagerpraxis, S. 517.

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Abbildung 6.66: Lagerungseinheit für Ventilatoren

Die in der Abbildung 6.66 gezeigte Baueinheit enthält für den Lagersitzdurchmesser d = 70 mm entsprechend dem Schema in Abbildung 6.67 als Lager A ein Zylinderrollenlager und als Lager B ein Radialrillenkugellager in einem gemeinsamen Gehäuse.

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Abbildung 6.67: Schema für die Lagerung eines Ventilators

Eingabedaten

Die Eingabedaten für Lager A (Zylinderrollenlager NU 314 ECP):

Lastfall 1 Lastfall 2

Zeitanteil q1 = 50% Zeitanteil q2  = 50%

Drehzahl n1 = 3.000 min-1 Drehzahl n2  = 4.500 min-1

Radialkraft Fr1  = 8.500 N Radialkraft Fr2  = 11.000 N

Axialkraft Fa1 = 0 N Axialkraft Fa2  = 0 N

Temperatur T1 = 70 C Temperatur T2  = 70 C

Die Eingabedaten für Lager B (Rillenkugellager 6314)

Lastfall 1 Lastfall 2

Zeitanteil q1 = 50% Zeitanteil q2  = 50%

Drehzahl n
1 = 3.000 min-1 Drehzahl n
 2  = 4.500 min-1

Radialkraft Fr1  = 2.000 N Radialkraft Fr2  = 5.000 N

Axialkraft Fa1 = 5.000 N Axialkraft Fa2  = 5.000 N

Temperatur T1 = 70 C Temperatur T2  = 70 C

6.16.8 Durchführung der Berechnung

Bestimmen Sie die Anzahl der Lager

In diesem Beispiel berechnen wir die Lebensdauer des Zylinderrollenlagers und des Rillenkugellagers. Da wir in diesem Beispiel zwei Lager haben, müssen Sie die Anzahl der Lager auf „2“ setzen. Berechnen Sie die Lager getrennt nacheinander. Über „aktuelle Ansicht“ können Sie jeweils zwischen den zwei Lagern wechseln.

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Abbildung 6.68: Anzahl der Lager

Fügen Sie für das erste Lager eine eigene Kommentarzeile hinzu.

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Abbildung 6.69: Kommentar einfügen

Wählen Sie den Hersteller und die Lagerart

Wählen Sie jetzt den Hersteller „SKF“ aus. Für die Lagerart wählen Sie das Zylinderrollenlager aus der Listbox.

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Abbildung 6.70: Auswahl des Herstellers und der Lagerart

Angabe der Lagerbelastung mit Lastkollektiven

Definieren Sie für das erste Lager das Lastkollektiv. Aktivieren Sie die Option „Lastkollektive“ verwenden. Die Eingabemöglichkeiten für die Radial,- Axialkraft und für die Drehzahl werden automatisch deaktiviert.

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Abbildung 6.71: Lagerbelastung

Definieren Sie jetzt zwei Lastfälle für das Lager. Für jeden einzelnen Lastfall können Sie den Zeitanteil, die Radial- und Axialkraft, die Temperatur sowie die Sauberkeit vorgeben. Haben Sie alle Eingaben definiert, so bestätigen Sie mit dem Button „OK“.

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Abbildung 6.72: Lastkollektive definieren

Lagerauswahl

Klicken Sie auf den Button „Lagerauswahl“.

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Abbildung 6.73: Lagerauswahl

Da ein Lagerdurchmesser vorgegeben ist, kann die Lagersuche einfach eingegrenzt werden. Geben Sie unter Lagerinnendurchmesser „70 mm“ ein und klicken Sie auf den Button „Suchen“. Von ehemals 1305 Lagern können Sie nun aus 48 Lagern das Zylinderrollenlager „NU 314 ECP“ auswählen. Bestätigen Sie die Eingabe mit dem Button „OK“. Das Lager wird anschließend in die Hauptmaske übernommen.

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Abbildung 6.74: Lagerdatenbank

6.16.9 Ergebnisse

Nominelle Lebensdauer für das Zylinderrollenlager (Lagerstelle A)

Definieren Sie das Lager, so wird die Berechnung sofort durchgeführt. Das heißt, es wird nach jeder abgeschlossenen Eingabe sofort neu durchgerechnet. Als Berechnungsergebnis erhalten Sie zunächst die nominelle Lebensdauer sowie die statische Kennzahl.

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Abbildung 6.75: Nominelle Lebensdauer

Als Ergebnis erhalten Sie die nominelle Lebensdauer L
 10  = 188.391,8 h

Damit ist die nominelle Lebensdauer ausreichend dimensioniert.

Nominelle Lebensdauer für das Rillenkugellager (Lagerstelle B)

Berechnen Sie jetzt die nominelle Lebensdauer für das Rillenkugellager. Verfahren Sie dabei analog der Berechnung des Zylinderrollenlagers. Achten Sie darauf, dass Sie bei der „aktuellen Ansicht“ das „Lager Nr. 2“ auswählen.

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Abbildung 6.76: Rillenkugellager

Wählen Sie den Lagerhersteller „SKF“ und die Lagerart „einreihiges Radialrillenkugellager“ aus.

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Abbildung 6.77: Lagerauswahl

Aktivieren Sie die Option „Lastkollektive verwenden“.

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Abbildung 6.78: Button „Eingabe Lastkollektiv“

Definieren Sie die einzelnen Lastfälle.

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Abbildung 6.79: Lastkollektiv definieren

Klicken Sie auf den Button „Lagerauswahl“.

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Abbildung 6.80: Button „Lagerauswahl“

Wählen Sie das Lager „6314“ aus der Lagerdatenbank aus. Auch hier können Sie wieder die Lageranzahl eingrenzen. Geben Sie bei dem Lagerinnendurchmesser „70 mm“ ein und klicken Sie auf den Button „Suchen“. Dann können Sie aus der Liste das Lager „6314“ auswählen.

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Abbildung 6.81: Rillenkugellager

Als Ergebnis erhalten Sie die nominelle Lebensdauer L
 10  = 5.868,0 h

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Abbildung 6.82: Nominelle Lebensdauer

Die nominelle Lebensdauer ist für das Rillenkugellager B geringer als für das Zylinderrollenlager A. Das bedeutet also, dass das Lager B somit höher beansprucht wird als das Lager A. Gefordert wird für die nominelle Lebensdauer des Rillenkugellagers mindestens 22.000 Stunden. Somit ist die Lagerung nach der nominellen Lebensdauerberechnung nicht ausreichend dimensioniert. Betrachten Sie daher als nächstes die erweiterte Lebensdauer L
nm  für das Lager B.

Erweiterte Lebensdauer für das Rillenkugellager

Berechnen Sie die erweiterte Lebensdauer des Rillenkugellagers. Die Lebensdauer ist standardmäßig aktiviert. Wählen Sie direkt aus der Listbox das Fett „Lubcon Turmograse Highspeed L 252 (K HC P 2/3 K-50)“ aus oder klicken Sie auf den Button „Schmierstoff“, um in die Schmierstoffdatenbank zu gelangen. Übernehmen Sie den Schmierstoff und bestätigen Sie mit dem Button „OK“.

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Abbildung 6.83: Erweiterte Lebensdauertheorie

Die erweiterte Lebensdauer beträgt L
 nm  = 48.018,4 h.

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Abbildung 6.84: Erweiterte Lebensdauer

Da mindestens 22.000 Stunden gefordert werden, ist die Lagerung nach der erweiterten Lebensdauerberechnung somit ausreichend dimensioniert. Bei der Berechnung mit Lastkollektiven können nicht alle Diagramme angezeigt werden. In diesem Berechnungsbeispiel lässt sich aber das Digramm der Lebensdauer über die Schmierstoffviskosität aufrufen.

6.16.10 Dokumentation: Protokoll

Klicken Sie am Ende Ihrer Berechnung auf den Button „Protokoll“. Über den Button „Einstellungen“ können Sie das Diagramm für die Schmierstoffviskosität aktivieren. Dann wird auch dieses Diagramm im Protokoll erscheinen.

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Abbildung 6.85: Protokoll

Das Protokoll enthält ein Inhaltsverzeichnis. Hierüber lassen sich die gewünschten Ergebnisse schnell aufrufen. Es werden Ihnen alle Eingaben, Ergebnisse, graphische Darstellungen sowie Diagramme aufgeführt. Das Protokoll steht Ihnen im HTML- und im PDF-Format zur Verfügung. Sie können das erzeugte Protokoll zum Beispiel im HTML-Format abspeichern, um es später in einem Web-Browser wieder oder im Word für Windows zu öffnen. Das Berechnungsprotokoll lässt sich drucken oder speichern:

6.16.11 Berechnung speichern

Nach der Durchführung Ihrer Berechnung können Sie diese speichern. Sie haben dabei die Möglichkeit, entweder auf dem eAsisstant-Server oder lokal auf Ihrem Rechner zu speichern. Klicken Sie auf den Button „Speichern“ in der obersten Zeile des Berechnungsmoduls.

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Abbildung 6.86: Windows-Dialog zum Speichern

Hinweis: Um die Option „Lokales Speichern“ zu aktivieren, darf kein Berechnungsmodul geöffnet sein.

Haben Sie diese Option nicht aktiviert, so öffnet sich ein neues Fenster und Sie können Ihre Berechnung auf dem eAsistant-Server speichern.

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Abbildung 6.87: Berechnung speichern

Geben Sie unter „Dateiname“ den Namen Ihrer Berechnung ein und klicken Sie auf den Button „Speichern“. Klicken Sie anschließend im Project Manager auf den Button „Aktualisieren“, Ihre gespeicherte Berechnung wird in dem Listenfenster „Dateien“ angezeigt. Für weitere Fragen, Informationen oder auch Anregungen stehen wir Ihnen jederzeit gern zur Verfügung. Sie erreichen unser Support-Team über die E-Mail eAssistant@gwj.de oder unter der Telefon-Nr. +49 (0) 531 129 399-0.