Kapitel 10
Stirnradpaarberechnung nach DIN 3990 ff

    10.1   Berechnungsmodul starten
    10.2   Eingabe der Geometriedaten
    10.3   Eingabe der Werkzeugdaten
    10.4   Eingaben der Daten zur Bestimmung der Abmaße
    10.5   Darstellung der Zahnform
    10.6   Meldungsfenster
    10.7   Ergebnisse
    10.8   Dokumentation: Protokoll
    10.9   Berechnung speichern
    10.10   Button „Vorwärts“und „Zurück“
    10.11   Button „CAD“
    10.12   Einstellungen
    10.13   Hilfe

10.1 Berechnungsmodul starten

Melden Sie sich auf der Startseite www.eAssistant.de mit Ihrem Benutzernamen und Ihrem Paßwort an. Öffnen Sie das Berechnungsmodul aus dem Listenfenster „Berechnungstyp“ im Project Manager.

Das Berechnungsmodul wird gestartet.

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Abbildung 10.1: Allgemeiner Überblick

10.2 Eingabe der Geometriedaten

Dieses Modul ermöglicht die einfache und schnelle Berechnung der Geometrie von Stirnradpaaren nach DIN 3960, DIN 3961, DIN 3964, DIN 3967, DIN 3977 und DIN 868 sowie der Tragfähigkeit nach DIN 3990. Bei der Berechnung werden u.a. Profilverschiebung und Kopfkantenbruch berücksichtigt. In dem Kapitel „Geometrie“ werden wir Ihnen die oben genannten Funktionen und Möglichkeiten der Eingabe für die Geometrie von Stirnrädern erläutern.

Hinweis: Die Ergebnisse werden bereits während jeder Eingabe berechnet und anschließend im Ergebnisfeld angezeigt. Es wird also nach jeder abgeschlossenen Eingabe neu durchgerechnet. Sie können auch auf den Button „Berechnen“ klicken, dann werden Ihre Eingaben bestätigt, die Ergebnisse berechnet und im Ergebnisfeld angezeigt. Drücken Sie die „ENTER“- oder die „Tab“- Taste oder klicken Sie in ein anderes Eingabefeld, so werden Ihre Eingaben automatisch bestätigt. Alle weiteren Informationen finden Sie in dem Kapitel 10.7 „Ergebnisse“.

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Abbildung 10.2: Eingaben in der Geometriemaske

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Hier definieren Sie die Eingaben für das Stirnradpaar:

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Abbildung 10.3: Eingaben zum Stirnradpaar

Dazu gehören:

10.2.1 Normalmodul

Der Normalmodul m
  n  ist eine Grundgröße der Verzahnungsgeometrie. Der Modul bestimmt die Größe der Verzahnung. Das bedeutet, daß sich mit dem Modul proportional alle Verzahnungsabmessungen vergrößern. Der Modul wird in mm angegeben und ist durch die Zähnezahl bestimmt. Um die Vielfalt der Verzahnungen einzuschränken, wurde der Modul genormt (siehe Tabellen). Die Berechnung im eAssistant ist mit beliebigen Modulen, auch mit mehreren Nachkommastellen, möglich.









Modulreihen in mm nach DIN 780 Reihe 1 (Teil 1)








0,05

0,06

0,08

0,10

0,12

0,16

0,20

0,25









0,3

0,4

0,5

0,6

0,7

0,8

0,9

1


















Modulreihen in mm nach DIN 782 Reihe 1 (Teil 2)









1,25

1,5

2

2,5

3

4

5

6

8










10

12

16

20

25

32

40

50

60



















Modulreihen in mm nach DIN 780 Reihe 2 (Teil1)









0,055

0,07

0,09

0,11

0,14

0,18

0,22

0,28

0,35










0,45

0,55

0,65

0,75

0,85

0,95

1,125

1,375

1,75


















Modulreihen in mm nach DIN 780 Reihe 2 (Teil 2)








2,25

2,75

3,5

4,5

5,5

7

9

11









14

18

22

28

36

45

55

70









10.2.2 Eingriffswinkel

Mit wachsendem Abstand vom Grundkreis wächst auch die Schräglage der Evolvente bzw. der Profilwinkel α
y . Erfahrungsgemäß ist ein Eingriffswinkel α
 n  von 20∘ günstig. Öffnen Sie das Berechnungsmodul, ist standardmäßig ein Eingriffswinkel von 20∘ eingestellt.

10.2.3 Schrägungswinkel

Bei einer Schrägverzahnung sind die Zähne gegenüber der Achsrichtung um den Winkel β geneigt. Bei einer Geradverzahnung beträgt β = 0∘ , bei Schrägverzahnungen kann β bis zu 45∘ betragen. 45∘ ist auch der Maximalwert, der in das Eingabefeld für den Schrägungswinkel eingetragen werden kann. Bei einer Außenverzahnung kämmt ein rechtssteigendes Rad mit einem linkssteigenden Gegenrad. Bei Innenradpaarungen müssen die Flankenrichtungen von Ritzel und Rad übereinstimmen.

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Schrägzahnräder

Bei Schrägzahnrädern verlaufen die Flankenlinien als Schraubenlinien und die Achsen der im Eingriff befindlichen Räder sind parallel. Der Vorteil der Schrägstirnräder gegenüber Geradstirnrädern besteht darin, daß der Eingriff, auf einer Seite des Zahnes beginnend, sich allmählich über die Zahnbreite ausdehnt. Abhängig von dem Übersetzungsverhältnis und dem Raddurchmesser sind gleichzeitig mehrere Zähne im Eingriff. Die Berührung der einzelnen Zähne erfolgt längs einer Linie, die schräg über den Zahn verläuft. Durch den Eingriff werden die Zähne allmählich be- und entlastet. Die Mindestzähnezahl ist geringer als bei Rädern mit geraden Zähnen. Schrägverzahnte Stirnräder laufen leiser und können hohe Zahnkräfte übertragen.

10.2.4 Null-Achsabstand

Bei einer Änderung der Zähnezahl wird automatisch der Null-Achsabstand ad  angepaßt. Der Null-Achsabstand ist eine reine Rechengröße. ad  entspricht dem wirklichen Abstand a , wenn die Summe der Profilverschiebungsfaktoren gleich Null ist.

10.2.5 Betriebs-Achsabstand

Der Achsabstand a ist der Abstand der Radachsen. Der Betriebs-Achsabstand wird bei bestimmten Eingaben, zum Beispiel bei der Änderung des Normalmoduls mn  , automatisch berechnet. Tritt jedoch eine zu große Profilverschiebung auf, so kann der Betriebs-Achsabstand jederzeit auch manuell geändert werden.

Sind der Null-Achsabstand und der Betriebs-Achsabstand gleich, so werden die Profilverschiebungsfaktoren automatisch auf den Wert „0“ gesetzt.

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Abbildung 10.4: Null-Achsabstand und Betriebs-Achsabstand

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Beispiel:

Geben Sie die Zähnezahl „13“ für Rad 1 und die Zähnezahl „63“ für das Rad 2 ein, ein Modul von 5 an und einen Schrägungswinkel β = 15∘ . Jetzt wird automatisch der Null-Achsabstand sowie der Betriebs-Achsabstand berechnet.

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Abbildung 10.5: Eingaben

Geben Sie jetzt in das Eingabefeld für den Betriebs-Achsabstand den Wert „0“ ein und bestätigen Sie diese Eingabe mit der Taste „ENTER“ oder klicken Sie auf den Button „Berechnen“ in der obersten Zeile des Berechnungsmoduls.

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Abbildung 10.6: Eingabe „0“

Jetzt wird der nächstgelegende ganzzahlige Wert in das Eingabefeld für den Betriebs-Achsabstand eingesetzt.

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Abbildung 10.7: ganzzahlige Wert

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Hier definieren Sie die Eingaben für das jeweilige einzelne Stirnrad 1 und 2:

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Abbildung 10.8: Eingabemaske zum einzelnen Stirnrad

Kommentar

Zum einzelnen Rad können Sie jeweils einen Kommentar oder eine kurze Beschreibung hinzufügen.

10.2.6 Schrägungsrichtung

Hier haben Sie die Möglichkeit, die Schrägungsrichtung anzugeben. Wenn zwei außenverzahnte Schräg- stirnräder gepaart werden, müssen beide Verzahnungen den gleichen, aber entgegengesetzt gerichteten Schrägungswinkel β besitzen.

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Abbildung 10.9: Links- und Rechtssteigung

Bei einer Außenradpaarung haben die gepaarten Verzahnungen unterschiedliche Steigungsrichtungen und bei einer Innenradpaarung gleiche Steigungsrichtung bei jeweils gleichem Schrägungswinkel.

Wählen Sie bei Rad 1 die Option „links“ aus:

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Abbildung 10.10: Option

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So bedeutet dies: Rad 1 ist linkssteigend, Rad 2 ist rechtssteigend (Außenverzahnung).

Wählen Sie bei Rad 2 die Option „links“ aus:

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Abbildung 10.11: Option

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So bedeutet dies: Rad 2 ist linkssteigend, Rad 1 ist rechtssteigend (Außenverzahnung).

10.2.7 Zähnezahl

Die Zähnezahl eines Rades ist die Anzahl vorhandener Zähne, die sich auf dem vollen Radumfang befinden. Bei Außenverzahnungen wird die Zähnezahl für die Stirnräder positiv definiert. Bei einer Innenverzahnung muß die Zähnezahl negativ definiert werden. Je kleiner der Betrag der Zähnezahl ist, umso größer ist der Einfluß der Profilverschiebung. Weitere Informationen erhalten Sie in dem Abschnitt 10.2.9 „Profilverschiebungsfaktor“.

10.2.8 Zahnbreite

Die Zahnbreite b ist der Abstand der beiden Stirnflächen auf der Bezugsfläche einer Verzahnung.

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Abbildung 10.12: Zahnbreite

Geben Sie hier die Zahnbreite an. In der folgenden Tabelle finden Sie zusätzliche Informationen zu der Zahnbreite b sowie zu den Mindestzähnezahlen z .




Richtwerte für Zahnbreiten b und Mindestzähnezahlen z von Stirnrädern1



Zähne geschnitten Zahnräder auf steifen Wellen, die in Wälzlagern oder vorzüglichen Gleitlagern laufen, starrer Unterbau b ≤ 30 ...40 ⋅m


Zahnräder in normalen Getriebkästen, Wälz- oder Gleitlagerung b ≤ 25 ⋅m


Zahnräder auf Stahlkonstruktionen, Trägern u. dgl. b ≤ 15 ⋅m


Zahnräder mit bester Lagerung in Hochleitungsgetrieben b ≤ 2 ⋅d
       1



Zähne roh gegossen fliegend gelagerte Zahnräder b ≤ 10 ⋅m



Zahnräder mit großen Umfangsgeschwindigkeiten (υ > 4m ∕s)  und erheblicher Kraftleistung, wenn ɛ  > 1,5
 α
z1 ≥ 16



Zahnräder mit mittleren Umfangsgeschwindigkeiten (υ = 0,8...4m ∕s)
z1 ≥ 12



Zahnräder mit kleinen Umfangsgeschwindigkeiten (υ < 0,8m ∕s)  oder bei geringer Kraftleistung für untergeordnete Zwecke
z1 ≥ 10



Außenradpaare grundsätzlich
z1 + z2 ≥ 24



Innenpaare grundsätzlich
z ≥ z  +10
 2   1



1 Tabelle aus: Karl-Heinz Decker: Maschinenelemente: Gestaltung und Berechnung, 1992, S. 506, Tab.: 23.2



10.2.9 Profilverschiebungsfaktor

Eine Verschiebung des genutzten Profilbereichs gegenüber der Normallage wird Profilverschiebung genannt. Durch die Profilverschiebung wird die Zahnform beeinflußt. Die Berechnung für den Kopfkreisdurchmesser da  bzw. für den Fußkreisdurchmesser df  enthält deshalb den Profilverschiebungsfaktor x . Bei der Profilverschiebung wird das Werkzeug um den Betrag xm vom Teilkreis in Richtung Kopfkreis ab -oder zugerückt. Nach DIN 3960 ist die Profilverschiebung

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Abbildung 10.13: Änderung der Zahnform durch Profilverschiebung: Zähnezahl z = 10; Zahn 1: x = 0,5; Zahn 2: x = 0; Zahn 3: x = -0,5

Die Profilverschiebungsfaktoren x1  und x2  können frei gewählt werden. Dabei ist zu beachten, daß es nicht zu Eingriffsstörungen kommt. Sollten Eingriffsstörungen vorliegen, erhalten Sie diesen Hinweis im Meldungsfenster.

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Eigenschaften der Profilverschiebung

Hier haben Sie die Möglichkeit, den Profilverschiebungsfaktor auszulegen bzw. zu optimieren. Um den Profilverschiebungsfaktor zu optimieren, klicken Sie auf das Symbol „Taschenrechner“.

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Abbildung 10.14: Profilverschiebung

Geben Sie entweder Ihre eigenen Werte für die Profilverschiebungsfaktoren ein oder aktivieren Sie „ausgeglichenes spezifisches Gleiten“. Die Faktoren werden dann so angepaßt, daß das spezifische Gleiten ausgeglichen ist. Die Zahnflanken rollen und gleiten aufeinander. Ein Maß für die Gleitgeschwindigkeit und den Reibverschleiß der Zahnflanken stellt das verhältnismäßige Gleiten, die sogenannte Gleitung dar. Das spezifische Gleiten ist das Verhältnis der Gleitgeschwindigkeit zur Radialgeschwindigkeit. Das spezifische Gleiten zeigt, welches der beiden Zahnräder durch Reibverschleiß besonders gefährdet erscheint. Das spezifische Gleiten sollte erfahrungsgemäß einen Wert von „3“ nicht überschreiten.

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Abbildung 10.15: Spezifisches Gleiten

10.2.10 Kopfkreisdurchmesser

Der Kopfkreisdurchmesser da  ist von dem Modul abhängig und wird so automatisch vom Programm berechnet. Ändern Sie die Profilverschiebung, dann ändert sich auch der Kopfkreis.

10.2.11 Kopfkreisabmaß

Das Kopfkreisabmaß wird automatisch nach DIN ermittelt. Klicken Sie auf das Symbol „Schloß“, so können Sie die Eingabefelder manuell freischalten und Ihre eigenen Werte eingeben.

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Abbildung 10.16: Eingabefeld freischalten

Liegen Ihre Eingaben außerhalb des DIN-Grenzbereiches, so erhalten Sie entsprechende Hinweise im Meldungsfenster. Klicken Sie erneut auf das Symbol „Schloß“, wird das Eingabefeld wieder deaktiviert und die Abmaße jeweils nach DIN bestimmt.

10.2.12 Kopfhöhenänderung

Die Kopfhöhenänderung k wird automatisch vom Programm so gesetzt, daß genügend Kopfspiel vorhanden ist. Klicken Sie auf das Symbol „Schloß“, so können Sie die Eingabefelder manuell freischalten und Ihre eigenen Werte eingeben. Durch eine Kopfhöhenänderung beeinflussen Sie den Kopfkreis.

10.2.13 Kopfspiel

Damit eine ungestörte Bewegung zwischen den Flanken möglich wird, sind zwischen den jeweiligen Verzahnungen bestimmte Spiele notwendig. Den Abstand zwischen Kopfkreis des Rades und Fußkreis des Gegenrades nennt man Kopfspiel c .

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Abbildung 10.17: Kopfspiel c

Man unterscheidet zwischen zwei Arten von Zahnspielen, dem Kopfspiel c und dem Flankenspiel j . Normale Räder besitzen ein Zahnrad-Bezugsprofil mit einer Kopfhöhe h = m
 a bzw. ein Werkzeug-Bezugsprofil mit h=m
fp . Die Fußhöhe h
 f  des Zahnrad-Bezugsprofils bzw. die Kopfhöhe h
 ap  des Werkzeug-Bezugsprofils muß größer sein, damit sich die Kopf- und Fußkreise der Räder nicht berühren.

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Flankenspiel j : Das Flankenspiel ist ein Spiel zwischen den Evolventenflanken und gleicht Abweichungen der Zahndicken, des Achsabstandes, der Zahnform usw. aus. Um ein Klemmen der Zahnräder und um Herstellungs- oder Einbauungenauigkeiten zu vermeiden, ist ein Flankenspiel notwendig. Dieses wird nachträglich durch die Zahndicken- bzw. Zahnweitenabmaße verwirklicht. Siehe dazu auch Kapitel 10.4.8 „Normalflankenspiel“.

10.2.14 Fußkreisdurchmesser

Der Fußkreisdurchmesser df  ist eine Größe, die von dem jeweiligen Modul, der Profilverschiebung und der Kopfhöhe des Werkzeug-Bezugsprofils abhängig ist und somit vom Programm berechnet wird. Der Fußkreisdurchmesser ergibt sich also aus der Berechnung.

10.2.15 Fußkreisabmaße

Die Abmaße für den Fußkreis ergeben sich aus Ihrer Berechnung und werden hier automatisch ausgeführt. Die Abmaße sind abhängig von den Zahndickentoleranzen. Werden diese zum Beispiel für ein Rad auf „0“ gesetzt, so ergeben sich die Fußkreisabmaße für dieses Rad auch zu „0“.

10.2.16 Innen- und Außendurchmesser

Hier haben Sie die Möglichkeit, einen Innen -bzw. Außendurchmesser anzugeben. Beachten Sie dabei, daß der Innendurchmesser kleiner als der Fußkreisdurchmesser d
 f  sein muß.

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Abbildung 10.18: Innendurchmesser

Ist der Innendurchmesser jedoch größer als d
 f  , dann wird automatisch vom Programm der Maximalwert für den Innendurchmesser eingesetzt. Sie erhalten dazu auch einen entsprechenden Hinweis im Meldungsfenster.

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Abbildung 10.19: Hinweise im Meldungsfenster

10.2.17 Kopfkantenbruch

Die Kopfkanten eines Zahnrades werden häufig abgerundet oder mit einem Kantenbruch versehen. Bei der Berechnung können Sie den Kopfkantenbruch berücksichtigen. Ein Kopfkantenbruch ist eine zu gleichen Teilen auf Kopffläche und Kopfflanke verteilte Schutzfase entlang der Kopfkanten.

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Abbildung 10.20: Kopfkantenbruch

Hinweis: Wenn Sie die Geometrie für das Stirnradpaar definieren, können Sie sich jeweils die dazugehörige Zahnform im Ausschnitt oder in der Totale über den Button „Zahnform“ ansehen (mehr Informationen zu den einzelnen Funktionen in der Zahnform erhalten Sie im Kapitel 10.5 „Darstellung der Zahnform“) Klicken Sie auf den Button „Geometrie“, gelangen Sie wieder zurück zur Geometrieeingabe.

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Abbildung 10.21: Zahnform

10.3 Eingabe der Werkzeugdaten

Die Wahl des Herstellverfahrens richtet sich nach Werkstoff, Baugröße, Stückzahl, Radart (Außen- oder Innenräder) und Genauigkeit. Außerdem muß man die Gesetzmäßigkeiten des vorgesehenen Verfahrens bei der Konstruktion berücksichtigen. Im Berechnungsmodul des eAssistant wird zwischen dem Wälzfräsen sowie dem Wälzstoßen unterschieden.

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Abbildung 10.22: Eingaben in der Werkzeugmaske

Kommentar

Wie schon im Bereich der Geometrieeingabe, haben Sie auch hier die Möglichkeit zu Rad 1 und Rad 2 jeweils einen Kommentar oder eine kurze Beschreibung hinzuzufügen.

10.3.1 Werkzeug

Über eine Listbox können Sie die Werkzeuge „Wälzfräser“ oder „Schneidrad“ für die Berechnung der Zahnform auswählen. Die Wahl des Werkzeuges richtet sich im Wesentlichen nach der Radart (Außen- oder Innenräder). Außenverzahnungen werden spanend meist mit einem Wälzfräser hergestellt. Für Innenverzahnungen nutzt man üblicherweise Schneidräder.

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Abbildung 10.23: Auswahl Werkzeug

Mit einer Zahnstange zum Beispiel können zwei Zahnräder mit einer beliebigen Anzahl von Zähnen gepaart werden. Dabei betrachtet man eines dieser Zahnräder als Werkzeug, welches die Verzahnung einwalzt oder auch schneidet.

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Abbildung 10.24: Wälzfräser und Schneidrad

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Wälzfräser

Das Wälzfräsen ist das am häufigsten angewendete Verfahren für die Verzahnungsvor- und fertigbearbeitung von Außenverzahnungen. Eine hohe Flexibilität und Produktivität sind die Vorteile des Wälzfräsens. Den Wälzfräser kann man als schneidende Zahnstange betrachten. Die Schneidzähne haben Trapezprofil und sind in einer Schraubenlinie auf einem Grundzylinder angeordnet. Beim Fräsen ist die Achse des Wälzfräsers geneigt, so daß die Schraubengänge in Richtung der Flankenlinie des zu fräsenden Rades verlaufen. Der Wälzfräser und das Rad führen kontinuierliche Drehbewegungen aus, so daß sich das Rad nach einer Umdrehung des Fräsers weiterdreht. Zusätzlich führt der Fräser die Vorschubbewegung längs der Zahnbreite parallel zur Werkstückachse aus.

Eigenschaften / Einsatzgebiete des Wäzfräsers:

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Schneidrad

Beim Wälzstoßen wird als Werkzeug ein gerad- oder schrägverzahntes Schneidrad verwendet. Das Wälzstoßen ist ein kontinuierliches Verzahnverfahren, das nach dem Wälzprinzip arbeitet. Ein Stößel, auf dem das Schneidrad befestigt ist, führt parallel zur Radachse eine auf- und abwärtsgehende Bewegung aus. Das in Flanken hinterschliffene Schneidrad schneidet hierbei nur bei der Abwärtsbewegung. Nach dem Rückhub, d.h., wenn das Schneidrad in oberer Stellung außer Eingriff ist, führen Schneidrad und Werkstück schrittweise eine Wälzbewegung aus. Bei Geradstirnrädern verzahnt ein Schneidrad alle Räder gleichen Moduls, bei Schrägstirnrädern nur alle Räder gleichen Moduls und gleichen Schrägungswinkel. Das Wälzstoßverfahren ist besonders für kleine Zahnbreiten und kleine Innenverzahnungen bzw. Hohlräder geeignet.

Einsatzgebiete für das Schneidrad:

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Graphische Darstellung von Wälzfräser und Schneidrad

Zur Orientierung erhalten Sie dabei eine graphische Darstellung. Über die Radio-Button können Sie die jeweilige Darstellung auswählen. Für den Wälzfräser erhalten Sie das Fräser-Bezugsprofil, für das Schneidrad das Schneidrad-Zahnprofil.

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Abbildung 10.25: Werkzeug

10.3.2 Werkzeug-Bezugsprofil

Um zwei Zahnräder miteinander paaren zu können, müssen ihre Bestimmungsgrößen aufeinander abgestimmt werden. Nach DIN 867 dient ein Zahnstangenprofil für alle Räder als Bezugsprofil. Das geradflankige Profil der Zahnstange eignet sich für die Festlegung der geometrischen Grundgrößen. Das Bezugsprofil ist dabei so aufgebaut, daß die Räder einer Paarung das gleiche Bezugsprofil haben. Werden die Zahnköpfe des Bezugsprofils um das Kopfspiel c verlängert, dann wird das Bezugsprofil auch als Werkzeugprofil aufgefaßt. Es schneidet oder walzt dann allerdings das Gegenprofil ein. Die folgenden genormten Werkzeugbezugsprofile stehen Ihnen für die Berechnung zur Verfügung und können über die folgende Listbox ausgewählt werden:

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Abbildung 10.26: Listbox „Werkzeug-Bezugsprofil“

Hinweis: Wenn Sie in der Listbox „Eigene Eingabe“ wählen, werden der Kopfrundungsradius, die Kopfhöhe und die Fußhöhe aktiviert. Sie können so das Werkzeugbezugsprofil individuell vorgeben und Sonderverzahnungen realisieren.

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Abbildung 10.27: Eigene Eingabe

10.3.3 Kopfform

Wählen Sie das Werkzeug „Schneidrad“ aus, dann wird die Listbox „Kopfform“ freigeschaltet. Wählen Sie den „Vollradius“ oder „Radius mit Geraden“ aus.

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Abbildung 10.28: Listbox „Kopfform“

10.4 Eingaben der Daten zur Bestimmung der Abmaße

Eine Herstellung von Werkstücken mit exakten Nennmaßen ist unmöglich. Abweichungen vom theoretischen Sollmaß müssen daher zugelassen werden. In vielen Anwendungsgebieten müssen Ritzel und Räder einer Paarung unabhängig voneinander gefertigt und ohne Anpaßarbeit miteinander gepaart, d.h. auch einzeln ausgetauscht werden können.

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Abbildung 10.29: Eingabe der Abmaße

10.4.1 Qualität

Die Qualität ist nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten in Abhängigkeit vom Verwendungszweck und somit vom Fertigungsverfahren festzulegen. In den DIN-Verzahnungsnormen werden die qualitativen Grenzen für die einzelnen Abweichungen in 12 Verzahnungsqualitäten festgelegt und in der Reihenfolge steigender Genauigkeit von 12 bis 1 bezeichnet. Die Qualität 1 bezeichnet dabei die feinste Genauigkeit, die Qualität 12 die gröbste Genauigkeit. Die Verzahnungsqualitäten 1 bis 4 werden vorwiegend für Lehrzahnräder verwendet, die Klassen 5 bis 12 für Getrieberäder. Die folgende Abbildung zeigt einen Überblick über die Herstellungsverfahren in Abhängigkeit von der Qualität (Abbildung aus: Niemann, G.: Maschinenelemente, Bd. 2, Getriebe allgemein, Zahnradgetriebe-Grundlagen, Stirnradgetriebe, 1989, S. 73, Bild 21.4/1.).

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Abbildung 10.30: Zahnradtoleranzen nach Herstellungsverfahren

Anhaltswerte für die Wahl von Verzahnungsqualität, Toleranzklasse von Verzahnungen aus Metallen und Kunststoffen:





Verzahnungen aus Metall1




ν Bearbeitung Qualität Toleranzfeld
bis m/s der Zahnflanken (Genauigkeit) DIN 3967




0,8 gegossen, roh 12 2x30




0,8 geschruppt 11 oder 10 29 oder 28




2 schlichtgefräst 9 27




4 schlichtgefräst 8 26




8 feingeschlichtet 7 25




12 geschabt oder geschliffen 6 24




20 feingeschliffen 5 23




40 feinstbearbeitet 4 oder 3 22




60 feinstbearbeitet 3 22 oder 21




Verzahnungen aus spritzgegossenen Kunststoffen1




Anwendung d Qualität Toleranzfeld
in mm (Genauigkeit) DIN 3967




Getriebe mit hohen Anforderungen bis 10 9 27




Getriebe mit hohen Anforderungen 10 bis 50 10 28




Getriebe mit normalen Anforderungen 10 bis 50 11 29




Getriebe mit geringen Anforderungen bis 280 12 2 x 30




Spanend hergestellte Verzahnungen aus Kunststoff1




Getriebe mit hohen Anforderungen bis 10 8 25 bis 27




Getriebe mit hohen Anforderungen 10 bis 50 9 26 bis 28




Getriebe mit normalen Anforderungen bis 50 10 27,28




Getriebe mit normalen Anforderungen 50 bis 125 11 27,28




Getriebe mit geringen Anforderungen bis 280 12 28




1 Tabelle aus: Karl-Heinz Decker: Maschinenelemente: Gestaltung und Berechnung, 1992, S. 512, Tab.: 23.3




Wählen Sie nun im Berechnungsmodul aus der Listbox eine Qualität zwischen 1 und 12 aus.

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Abbildung 10.31: Listbox für die Auswahl der Qualität

10.4.2 Abmaß- und Toleranzreihe

Der Aufbau des Passungssystems für Verzahnungen ist dem System für Rundpassungen sehr ähnlich. In dem DIN-Getriebe-Paßsystem kennzeichnet man den Abstand des Toleranzfeldes vom Nennmaß mit einem Buchstaben, seine Breite mit einer Zahl. Bei Verzahnungen gibt es nur Spielpassungen, deshalb kommen nur die Buchstaben h bis a vor.

Wählen Sie in der Listbox den Eintrag „eigene Eingabe“, dann wird das Eingabefeld für die Zahndickenabmaße freigeschaltet und Sie haben dadurch die Möglichkeit, Ihre individuellen Daten festzulegen.

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Abbildung 10.32: Eigene Eingaben

10.4.3 Zahndickenabmaß

Infolge einer größeren Ausdehnung der Zahnräder als Wärmequelle gegenüber dem Gehäuse ist ohne elastische Elemente kein spielfreier Einbau möglich. Es müssen deshalb die Zahndickenabmaße so festgelegt werden, daß kein Klemmen der Zahnräder auftritt. Um dieses Klemmen der Zahnräder beim Betrieb zu vermeiden, müssen die Zähne um einen Mindestbetrag - das obere Zahndickenabmaß Asne  - dünner als die Nenn-Zahndicken sein. Die Verkleinerung der Zahndicken nennt man auch Zahndickenabmaß Asn .

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Abbildung 10.33: Oberes und unteres Zahndickenabmaß für Rad 1 und Rad 2

Die Zähne von Außen- und Innenverzahnungen müssen negative Zahndickenabmaße aufweisen. So kann ein Flankenspiel erreicht werden. (Informationen zum Flankenspiel erhalten Sie in dem Kapitel 10.4.8 „Normalflankenspiel“.)

Die größte Zahndicke ist durch das obere Zahndickenabmaß Asne  , die kleinste Zahndicke durch das untere Zahndickenabmaß Asni  begrenzt. Sämtliche Abmaße finden Sie später im Protokoll angezeigt (siehe Kapitel 10.8 „Dokumentation: Protokoll“).

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Abbildung 10.34: Zahndickenabmaße für Rad 1 und Rad 2

10.4.4 Zahnweitenabmaß

Das Zahnweitenabmaß AW  ist der Unterschied zwischen dem Ist- und Nennmaß der Zahnweite W k  . Das Istmaß der Zahnweite wird bei Außenräder durch negative Abmaße kleiner als das Nennmaß für den spielfreien Eingriff. Wie auch bei dem Zahndickenabmaß gibt es hier ein oberes und ein unteres Zahnweitenabmaß, die mit AWe und AWi  definiert sind.

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Abbildung 10.35: Zahnweitenabmaße für Rad 1 und Rad 2

10.4.5 Messung der Zahndicke

Die Zahndicke ist ein Bogenstück und kann nicht direkt gemessen werden. Deshalb werden unterschiedliche Meßverfahren genutzt. Die Zahndicke kann so auf verschiedene Weise gemessen werden:

Im Folgenden erhalten Sie nähere Informationen zu den häufig verwendeten flankenbezogenen Prüfgrößen:

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Zahnweitenmaß über mehrere Zähne:

Die Zahnweite Wk  ist das Maß, daß sich zwischen zwei parallelen Ebenen ergibt, die je eine rechte und linke Flanke über mehrere Zähne k hinweg berühren. Bei Stirnrädern wird die Zahndicke am häufigsten mit Hilfe der Zahnweite gemessen. Die Zahndicke kann durch manuelle Geräte sehr einfach erfasst werden. Der Vorteil dabei ist auch, daß das Paßmaß bereits während einer Serienfertigung beeinflusst werden kann.

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Abbildung 10.36: Zahnweitenmessung

Das Berechnungsmodul gibt Ihnen die Meßzähnezahl, also die Anzahl der Zähne, über die die Zahnweite zu messen ist, vor.

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Abbildung 10.37: Meßzähnezahl

Über den „Schloß“-Button können Sie das Eingabefeld freischalten und einen eigenen Wert für die Meßzähnezahl angeben. Klicken Sie erneut auf den Button, wird der ursprüngliche Wert wieder eingesetzt.

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Diametrales Prüfmaß - Messung der Zahndicke mit Hilfe von Rollen oder Kugeln:

Das diametrale Prüfmaß Md  ist bei einem Außenrad das größte äußere Maß. Dieses Maß wird über zwei Meßkörper gemessen. Die Meßkörper sind dabei Kugeln (Diametrales Zweikugelmaß MdK  ) oder Rollen (Diametrales Zweirollenmaß MdR  ), die in gegenüberliegende Zahnlücken gelegt werden. Die Prüfung mit Hilfe der Meßkörper stellt eine sehr genaue Prüfmethode dar.

Bei den diametralen Prüfmaßen unterscheidet man:

Bei dem diametralen Zweikugelmaß MdK  ist bei einem Außenrad das größte äußere Maß. Dieses wird über die zwei Kugeln gemessen, die in die am weitesten voneinander entfernten Zahnlücken gelegt werden. Beide Kugeln müssen sich in der gleichen Ebene senkrecht zur Radachse befinden. Bei einem Hohlrad (siehe Abbildung: „geradverzahntes Hohlrad mit ungerader Zähnezahl“) ist das diametrale Zweikugelmaß das kleinste innere Maß zwischen zwei Kugeln. Der Durchmesser der Kugeln wird jeweils definiert mit DM .

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Diametrales Zweikugelmaß: Geradverzahntes Außenrad mitgerader Zähnezahl

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Diametrales Zweilkugelmaß: Geradverzahntes Außenrad mitungerader Zähnezahl

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Diametrales Zweikugelmaß: Geradverzahntes Hohlrad mitungerader Zähnezahl

Auch für die diametralen Prüfmaße gibt das Berechnungsmodul Ihnen den Kugeldurchmesser bereits vor.

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Abbildung 10.38: Kugeldurchmesser

Über den „Schloß“-Button können Sie das Eingabefeld freischalten und einen eigenen Wert für die Meßzähnezahl angeben. Klicken Sie erneut auf den Button, wird der ursprüngliche Wert wieder eingesetzt.

Hinweis: Alle Ergebnisse aus der Zahndicken-Sehnen-Messung, der Zahnweitenmessung sowie die diametralen Prüfmaße finden Sie in dem Protokoll unter „Prüfmaße“.

10.4.6 Toleranzfeld für Achsabstand

Um ein Klemmen der Räder zu vermeiden, muß zwischen den Flanken stets ein Spiel vorhanden sein. Wesentliche Einflußgrößen auf das Flankenspiel sind der Achsabstand und die Paßgrößen der Verzahnung. Das Getriebe-Paßsystem definiert die Abweichungen des Achsabstandes mit dem Flankenspiel. In dem Paßsystem der DIN wird nur ein Toleranzfeld des Achsabstandes angewendet. Beim Achsabstand werden die Abmaße für das „JS“-Feld angegeben. Diese entsprechen genau den ISO-Grundtoleranzen. Das Zahndickenabmaß, das Zahnweitenabmaß, der Achsabstand und die Flankenspiele sind voneinander abhängig. Mit der Änderung des Achsabstandes ändert sich dann auch das jeweilige Flankenspiel.

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Abbildung 10.39: Toleranzfeld für den Achsabstand

Wählen Sie in der Listbox die Option „Eigene Eingabe“, dann haben Sie die Möglichkeit, eigene Achsabstandsabmaße festzulegen. Betätigen Sie mit der „ENTER“-Taste Ihre Eingaben. Die Flankenspiele werden dann automatisch berechnet.

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Abbildung 10.40: Eigene Eingabe

10.4.7 Achsabstandsabmaß

Das Achsabstandsmaß A
 a  ist die zulässige Abweichung des Achsabstandes a im Getriebe von dem Nennmaß des Achsabstandes. Die Abmaße sind mit ± angegeben, um bei Getrieben mit mehreren Achsen keine unzulässig großen Abweichungen von den Nennmaßen der Achsabstände zu erhalten.

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Abbildung 10.41: Achsabstandsabmaß

10.4.8 Normalflankenspiel

Eine Zahnradpassung muß so ausgelegt werden, daß sich zwei Zahnräder paaren lassen. Dabei muß ein definiertes für den Lauf erforderliches und günstiges Flankenspiel sichergestellt werden. Da Getriebe nicht frei von Abweichungen hergestellt werden können, muß zwischen den Flanken stets Spiel vorhanden sein. Um daher ein Klemmen der Zahnräder zu vermeiden, ist ein Flankenspiel notwendig. Bei den Flankenspielen unterscheidet man zwischen:

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Abbildung 10.42: Normalflankenspiel

Die Größe des Flankenspiels hängt, von Verzahnungsfehlern abgesehen, von der Zahndicke und vom Achsabstand der Räder ab. Das DIN-System geht von einem konstanten Achsabstand aus und schafft die verschiedenen Flankenspiele durch eine Änderung der Zahndicke. Das Flankenspiel zwischen den Evolventenflanken gleicht Abweichungen der Zahndicken, des Achsabstandes, der Zahnform usw. aus. Dieses wird nachträglich durch die Zahndicken- bzw. Zahnweitenabmaße verwirklicht. Das Flankenspiel ist am größten beim untersten Zahndickenabmaß A
 sni  und am kleinsten beim oberen Zahndickenabmaß A
 sne  . Neben Zahndicken- und Achsabstandsabmaß wird das Flankenspiel auch durch die Fehler der Teilung und der Flankenform beeinflußt.

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Das Flankenspiel hängt auch von Erwärmung, Verformung der Getriebeelemente und Verlagerung der Gehäuse ab. Diese Einflüsse müssen also zusätzlich bei der Festlegung der Zahndickenabmaße berücksichtigt werden.

10.4.9 Verdrehflankenspiel

Das Verdrehflankenspiel jt  ist das auf den Wälzkreis bezogende Spiel. Das Verdrehflankenspiel ist die Länge des Wälzkreisbogens, um den sich ein Rad gegenüber dem anderen Rad verdrehen läßt.

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Abbildung 10.43: Verdrehflankenspiel

10.4.10 Radialspiel

Das Radialspiel ist die Differenz des Achsabstandes zwischen dem Betriebszustand und dem Zustand des spielfreien Eingriffes. Das Radialspiel jr  ist bei sehr kleinen Moduln (m < 0,6 mm) von Bedeutung.

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Abbildung 10.44: Radialspiel

10.5 Darstellung der Zahnform

Ein besonderes Highlight des Berechnungsmoduls ist die Darstellung der exakt berechneten Zahnform mit Animation / Simulation des Zahneingriffs. Für diese Darstellung können die kleinsten, mittleren und größten Abmaße für die Zahndicken und den Achsabstand gewählt werden.

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Abbildung 10.45: Zahnform

Wenn Sie die Geometrie für das Stirnradpaar definieren, können Sie sich die dazugehörige Zahnform detailliert jederzeit im Ausschnitt oder in der Totale über den Button „Zahnform“ ansehen. Über die einzelnen Button, wie zum Beispiel „Geometrie“ oder „Werkzeug“, gelangen Sie wieder in die entsprechenden Hauptmasken.

Hinweis: Bitte beachten Sie, daß die Daten in der Zahnform in die spätere DXF-Ausgabe und in die CAD-Erzeugung übernommen werden. Wenn Sie zum Beispiel in der Zahnform das Zahndickenabmaß oder das Achsabstandsabmaß verändern, so wird jeweils die letzte Einstellung, die Sie an der Zahnform vornehmen, in die „DXF-Ausgabe“ oder das Integrationsmodul „SolidKiss_nG“ übertragen. Alle weiteren Informationen zum 2D DXF-Format und zu SolidKiss_nG erhalten Sie in dem Kapitel 10.11 „Button CAD“.

10.5.1 Darstellung des Stirnradpaares

Klicken Sie auf den Button „Zahnform“. Das gesamte Stirnradpaar wird dargestellt.

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Abbildung 10.46: Stirnradpaar

Hinweis: Bitte beachten Sie, daß Sie nur in der Darstellung des Zahneingriffs, das Zahnspiel und die Eingriffsverhältnisse überprüfen können. Nähere Informationen finden Sie hier in dem folgenden Kapitel 10.5.2 „Darstellung des Zahneingriffs“.

10.5.2 Darstellung des Zahneingriffs

Klicken Sie auf den Button „Ausschnitt“.

Die Zahnform wird vergrößert dargestellt. Jetzt sehen Sie einen detaillierten Zahneingriff. Wenn Sie auf den Button „Totale“ klicken, erhalten Sie wieder die Darstellung des gesamten Stirnradpaares.

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Abbildung 10.47: Ausschnitt des Zahneingriffs

Hinweis: Wenn Sie sich in der „Darstellung des Zahneingriffs“ befinden, dann haben Sie die Möglichkeit, mit Hilfe der Zahndicken-, Kopfkreis- sowie der Achsabstandsabmaßen, das Zahnspiel sowie den Eingriff der Zahnräder näher zu betrachten und den Einfluß der genannten Größen detailliert zu untersuchen. Alle weiteren Funktionen in der Maske „Zahnform“ finden Sie in dem nun folgenden Abschnitt.

10.5.3 Drehwinkel

Geben Sie hier für die Drehung des Stirnradpaares einen Drehwinkel ein.

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Abbildung 10.48: Drehwinkel

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Drehung des antreibenden Rades entgegen dem Uhrzeigersinn

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Drehung des antreibenden Rades im Uhrzeigersinn

10.5.4 Rotation

Klicken Sie auf einen der beiden Pfeile, erfolgt eine kontinuierliche Drehung der Stirnräder.

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Abbildung 10.49: Rotation

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kontinuierliche Drehung des antreibenden Rades entgegen dem Uhrzeigersinn

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kontinuierliche Drehung des antreibenden Rades im Uhrzeigersinn

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Die Drehung wird gestoppt.

10.5.5 Zahndickenabmaß

Klicken Sie auf den Button „Ausschnitt“.

Der Zahneingriff wird detailliert angezeigt.

Sie haben jetzt die Möglichkeit, das bereits in der Hauptmaske „Abmaße“ angegebene Zahndickenabmaß hier innerhalb der Toleranzgenzen zu verändern. Diese Veränderungen werden Ihnen sofort in dem Darstellungsfenster angezeigt.

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Abbildung 10.50: Zahndickenabmaß in der Hauptmaske „Abmaße“

Für die Darstellung des Zahneingriffs können die unteren, mittleren und oberen Abmaße für die Zahndicke für Rad 1 und Rad 2 gewählt werden.

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Abbildung 10.51: Zahndickenabmaß

Die beiden Pfeile kennzeichnen das untere und das obere Abmaß. Bei der jeweils aktiven Eingabe wird der Pfeil grau hinterlegt. Klicken Sie also auf den linken Pfeil, erhalten Sie die Darstellung mit dem unteren Zahndickenabmaß. Der rechte Pfeil liefert Ihnen die Ansicht mit dem oberen Zahndickenabmaß. Der mittlere Button zeigt Ihnen im Darstellungsfenster das mittlere Zahndickenabmaß an. Beim ersten Aufruf der Zahnform erhalten Sie standardmäßig das mittlere Zahndickenabmaß.

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Darstellung von Rad 1 mit dem unteren, mittleren und oberen Zahndickenabmaß

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Darstellung von Rad 2 mit dem unteren, mittleren und oberen Zahndickenabmaß

Hinweis: Geben Sie verschiedene Werte ein, die größer oder kleiner als das obere und untere Zahndickenabmaß sind, dann werden automatisch wieder die ursprünglichen Zahndickenabmaße eingesetzt.

10.5.6 Kopfkreisabmaß

Klicken Sie auf den Button „Ausschnitt“.

Der Zahneingriff wird detailliert angezeigt.

Sie haben jetzt die Möglichkeit, das bereits in der Hauptmaske „Abmaße“ angegebene Kopfkreisabmaß hier innerhalb der Toleranzgenzen zu verändern. Diese Veränderungen werden Ihnen sofort in dem Darstellungsfenster angezeigt.

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Abbildung 10.52: Kopfkreisabmaß in der Hauptmaske „Geometrie“

Für die Darstellung des Zahneingriffs können die unteren, mittleren und oberen Abmaße für den Kopfkreis für Rad 1 und Rad 2 gewählt werden.

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Abbildung 10.53: Kopfkreisabmaß

Die beiden Pfeile kennzeichnen das untere und das obere Abmaß. Bei der jeweils aktiven Eingabe wird der Pfeil grau hinterlegt. Klicken Sie also auf den linken Pfeil, erhalten Sie die Darstellung mit dem unteren Kopfkreisabmaß. Der rechte Pfeil liefert Ihnen die Ansicht mit dem oberen Kopfkreisabmaß. Der mittlere Button zeigt Ihnen im Darstellungsfenster das mittlere Kopfkreisabmaß an. Beim ersten Aufruf der Zahnform erhalten Sie standardmäßig das mittlere Kopfkreisabmaß.

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Darstellung von Rad 1 mit dem unteren, mittleren und oberen Kopfkreisabmaß

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Darstellung von Rad 2 mit dem unteren, mittleren und oberen Kopfkreisabmaß

Hinweis: Geben Sie verschiedene Werte ein, die größer oder kleiner als das obere und untere Kopfkreisabmaß sind, dann werden automatisch wieder die ursprünglichen Kopfkreisabmaße eingesetzt.

10.5.7 Achsabstandsabmaß

Klicken Sie auf den Button „Ausschnitt“.

Der Zahneingriff wird detailliert angezeigt.

Sie haben jetzt die Möglichkeit, das bereits in der Hauptmaske „Abmaße“ angegebene Achsabstandsabmaß hier innerhalb der Toleranzgenzen zu verändern. Diese Veränderungen werden Ihnen sofort in dem Darstellungsfenster angezeigt. So können Sie den Lauf der Zahnräder mit den unterschiedlichen Achsabständen anschaulich untersuchen.

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Abbildung 10.54: Achsabstandsabmaß in der Hauptmaske „Abmaße“

Für die Darstellung des Zahneingriffs können die unteren, mittleren und oberen Abmaße für den Achsabstand für Rad 1 und Rad 2 gewählt werden.

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Abbildung 10.55: Achsabstandsabmaß

Die beiden Pfeile kennzeichnen das untere und das obere Abmaß. Bei der jeweils aktiven Eingabe wird der Pfeil grau hinterlegt. Klicken Sie auf den linken Pfeil, erhalten Sie die Darstellung mit dem unteren Achsabstandsabmaß. Der rechte Pfeil liefert Ihnen die Ansicht mit dem oberen Achsabstandsabmaß. Der mittlere Button zeigt Ihnen im Darstellungsfenster das mittlere Achsabstandsabmaß an. Beim ersten Aufruf der Zahnform erhalten Sie standardmäßig das mittlere Achsabstandsabmaß.

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Darstellung mit dem unteren, mittleren und oberen Achsabstandsabmaß

Hinweis: Geben Sie verschiedene Werte ein, die größer oder kleiner als das obere und untere Achsabstandsabmaß sind, dann werden automatisch wieder die ursprünglichen Achsabstandsabmaße eingesetzt.

10.6 Meldungsfenster

Das Berechnungsmodul enthält ein Meldungsfenster. Hier erhalten Sie alle Informationen, Warnungen und Hinweise. Alle Informationen, die Ihnen hier angezeigt werden, finden Sie auch später im Berechnungsprotokoll. Dieses können Sie über den Button „Protokoll“ zum Abschluß Ihrer Berechnung aufrufen.

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Abbildung 10.56: Meldungsfenster

Bewegen Sie den Mauszeiger über ein Eingabefeld oder über einen Button, so erhalten Sie zusätzliche Informationen, die Ihnen in der Kurzhilfe angezeigt werden.

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Abbildung 10.57: Kurzhilfe

10.7 Ergebnisse

Die wichtigsten Ergebnisse, zum Beispiel die Sicherheiten für Fuß und Flanke oder die Profilüberdeckung, werden Ihnen bereits während der Eingabe Ihrer Daten berechnet und übersichtlich im Ergebnisfeld angezeigt. Das bedeutet, es wird nach jeder abgeschlossenen Eingabe sofort neu durchgerechnet.

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Abbildung 10.58: Ergebnisse

Wenn Sie auf den Button „Berechnen“ klicken, werden Ihre Eingaben bestätigt, die Ergebnisse sofort berechnet und im Ergebnisfeld angezeigt. Sie können auch mit der „ENTER“- oder „Tab“- Taste Ihrer Tastatur die Eingaben bestätigen. Ihre Eingaben werden auch übernommen, sobald Sie in ein neues Eingabefeld klicken.

10.8 Dokumentation: Protokoll

Nach Abschluß Ihrer Berechnung können Sie ein Protokoll erzeugen. Klicken Sie dazu auf den Button „Protokoll“.

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Abbildung 10.59: Button „Protokoll“

Das Protokoll öffnet sich.

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Abbildung 10.60: Auszug aus dem Protokoll

Das Protokoll enthält ein Inhaltsverzeichnis. Hierüber lassen sich die gewünschten Ergebnisse schnell aufrufen. Es werden Ihnen alle Eingaben sowie Ergebnisse aufgeführt. Das Protokoll steht Ihnen im HTML- und im PDF-Format zur Verfügung. Sie können das erzeugte Protokoll zum Beispiel im HTML-Format abspeichern, um es später in einem Web-Browser wieder oder im Word für Windows zu öffnen.

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Abbildung 10.61: Speichern, Drucken, PDF

10.9 Berechnung speichern

Nach der Durchführung Ihrer Berechnung können Sie diese speichern. Sie haben dabei die Möglichkeit, entweder auf dem eAssistant-Server oder lokal auf Ihrem Rechner zu speichern. Klicken Sie auf den Button „Speichern“ in der obersten Zeile des Berechnungsmoduls.

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Abbildung 10.62: Button „Speichern“

Haben Sie die Option „lokal“ im Project Manager und im Berechnungsmodul aktiviert, so öffnet sich der Windows-Dialog zum Speichern der Berechnung auf Ihrem Rechner.

Hinweis: Um die Option „Lokales Speichern“ zu aktivieren, darf kein Berechnungsmodul geöffnet sein.

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Abbildung 10.63: Windows-Dialog zum Speichern

Haben Sie diese Option nicht aktiviert, so öffnet sich ein neues Fenster und Sie können Ihre Berechnung auf dem eAssistant-Server speichern.

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Abbildung 10.64: Berechnung speichern

Geben Sie unter „Dateiname“ den Namen Ihrer Berechnung ein und klicken Sie auf den Button „Speichern“. Klicken Sie anschließend im Project Manager auf den Button „Aktualisieren“, Ihre gespeicherte Berechnung wird in dem Listenfenster „Dateien“ angezeigt.

10.10 Button „Vorwärts“ und „Zurück“

Mit dem Button „Zurück“ (linker Pfeil) können Sie vorhergegangene Eingaben zurücksetzen.

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Abbildung 10.65: Button „Vorwärts“ und „Zurück“

Wenn Sie eine rückgängiggemachte Eingabe wiederherstellen wollen, dann klicken Sie auf den Button „Vorwärts“(rechter Pfeil).

10.11 Button „CAD“

In der obersten Zeile des Berechnungsmoduls finden Sie den Button „CAD“.

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Abbildung 10.66: Button „CAD“

Auf der Basis Ihrer Berechnung lassen sich über diesen Button „CAD“ Stirnräder in einem DXF-Format oder über das Intergrationsmodul SolidKiss_nG in einem 3D-CAD-System, wie zum Beispiel SolidWorks oder Solid Edge, erzeugen.

Hinweis: Um das Erzeugen von CAD-Daten auf Ihrem Rechner zu erlauben, müssen Sie im Project Manager die Option „Lokales Speichern von Dateien ermöglichen“ aktivieren.

Im Folgenden erhalten Sie Informationen zur DXF-Ausgabe für exakte Zahnformen sowie zum Integrationsmodul SolidKiss_nG.

10.11.1 DXF-Ausgabe für exakte Zahnformen

Klicken Sie im Berechnungsmodul auf den Button „CAD“, anschließend auf den Menüpunkt „DXF-Ausgabe“. Damit kann die exakte Zahnform von beliebigen evolventischen Verzahnungen im 2D DXF-Format mit den unterschiedlichen Einstelloptionen generiert werden.

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Abbildung 10.67: DXF-Ausgabe

Ein neues Fenster öffnet sich.

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Abbildung 10.68: Einstellungen DXF-Ausgabe

Für die DXF-Ausgabe sind die folgenden Einstelloptionen möglich:

Wenn Sie Ihre Einstellungen angepaßt haben, dann klicken Sie auf den Button „OK“. Ein Windows-Dialog zum Speichern der Datei öffnet sich.

Sie können die DXF-Datei jetzt auf Ihren Rechner speichern. Geben Sie einen Dateinamen ein und klicken Sie auf den Button „Speichern“. Die Dateiendung „dxf“ müssen Sie hier nicht angeben, da diese automatisch an den Dateinamen angehängt wird.

10.11.2 SolidKiss_nG

Auf Basis Ihrer Berechnung können mit dem Integrationsmodul SolidKiss_nG schräg- und geradverzahnte Stirnräder (außen- und innenverzahnt) featurebasiert im 3D automatisch erstellt werden. Toleranzen, Kopfkantenbruch und Profilverschiebung werden mit berücksichtigt und es wird die exakte Zahnform modelliert.

Klicken Sie im eAssistant-Berechnungsmodul auf den Button „CAD“, anschließend auf „SolidKiss_nG Interface“.

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Abbildung 10.69: SolidKiss_nG

Öffnen Sie jetzt ein CAD-System. Über einen integrierten Menüpunkt „SolidKiss_nG“ im CAD-System können Sie mit der Generierung der berechneten Stirnräder starten.

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Das entsprechende Integrationsmodul SolidKiss_nG muß bereits auf Ihrem CAD-Rechnerinstalliert sein.

Zu den entsprechenden 2D-Ableitungen der Zahnräder können jederzeit per Mausklick auch die Herstelldaten auf eine Zeichnung plaziert werden.

Hinweis: Benötigen Sie nähere Informationen zu unserer 3D-CAD-Integration SolidKiss_nG, so können Sie sich jederzeit gern an uns wenden. Weitere Einzelheiten erfahren Sie auch über unsere Webseite www.eAssistant.de oder in dem Hilfe-Manual SolidKiss_nG.

10.12 Einstellungen

Klicken Sie auf den Button „Einstellungen“ in der obersten Zeile des Berechnungsmoduls.

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Abbildung 10.70: Button „Einstellungen“

Ein neues Fenster öffnet sich.

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Abbildung 10.71: Einstellungen

Diese Option gibt Ihnen die Möglichkeit, die folgenden Standardeinstellungen im Berechnungsmodul zu ändern:

10.13 Hilfe

Benötigen Sie Hilfe, klicken Sie auf den Button „Hilfe“.

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Abbildung 10.72: Button „Hilfe“

Sie gelangen jeweils direkt in das Hilfekapitel des Berechnungsmoduls.